Frankfurt/Bonn. Nicht einmal zwei Wochen nach der Einigung über den Verkauf der Dresdner Bank naht der nächste Milliardendeal in der deutschen Finanzbranche: Ein Einstieg der Deutschen Bank bei der Post-Tochter Postbank steht laut Finanzkreisen kurz bevor.Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat auf einer Bankenkonferenz in Frankfurt die Gespräche über einen Kauf der Postbank indirekt bestätigt: "Wir haben immer gesagt, dass die Postbank strategisch gut zu uns passen würde. Die Frage ist, ob man eine Lösung findet - auch was den Preis betrifft". Bankenkreise in Frankfurt gehen davon aus, dass sich die Institute schon vor Freitag einigen. Es wird erwartet, dass bei einer Sitzung des Post-Aufsichtsrates eine Entscheidung über den seit Monaten diskutieren Verkauf fallen wird. Ob die Deutsche Bank ein Paket von knapp 30 Prozent an der Bonner Postbank erhalten wird, wie zuletzt spekuliert wurde, ist den Kreisen zufolge noch nicht ausgemacht. Die Unternehmen wollten sich dazu nicht äußern. Post-Aufsichtsratskreise hatten zuvor von einem Preis deutlich unter zehn Milliarden Euro gesprochen. Ackermann sagte, die deutsche Bankenbranche müsse sich weiter verändern: "Wir brauchen eine Konsolidierung." Die Ende August vereinbarte Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank wertete er als Stärkung für den Finanzplatz Deutschland. Ackermann ist zudem optimistisch, dass die Finanzkrise bald überstanden ist: "Wir sehen den Beginn des Endes, das bestätigt sich immer mehr." Allerdings seien die Märkte "nach wie vor außerordentlich nervös". Für die Erholung ist es laut Ackermann wichtig, dass die Finanzkrise in den kommenden Monaten keine größere Bank mehr in die Knie zwingt. Ein Kollaps von Lehman Brothers würde noch einmal starke Verwerfungen nach sich ziehen. dpa