Der Staat hilft beim Bauen

Berlin. (dpa/tmn) Ein ausreichendes Eigenkapital ist die wichtigste Grundlage für den Hausbau. Ohne diese Voraussetzung lässt sich kaum eine Bank auf einen Kredit ein. Doch wer sich im Dschungel der Finanzierungsmöglichkeiten etwas besser auskennt, kann die Eigenleistung mit Zuschüssen und Fördermitteln etwas aufstocken

Berlin. (dpa/tmn) Ein ausreichendes Eigenkapital ist die wichtigste Grundlage für den Hausbau. Ohne diese Voraussetzung lässt sich kaum eine Bank auf einen Kredit ein. Doch wer sich im Dschungel der Finanzierungsmöglichkeiten etwas besser auskennt, kann die Eigenleistung mit Zuschüssen und Fördermitteln etwas aufstocken.Eigentum: Die staatliche KfW-Bank bietet für alle privaten Bauherren das sogenannte Wohneigentumsprogramm an. "Egal, ob es sich um einen Neubau oder eine gebrauchte Immobilie handelt, bekommt man 30 Prozent des Kaufpreises - aber maximal 100 000 Euro - als zinsgünstiges Darlehen und mit einer Zinsgarantie von bis zu 15 Jahren", sagt der Finanzplaner für Baufinanzierungen Lutz Schiefelbein. "Dabei werden keine baulichen Ansprüche gestellt, was beispielsweise die Energieeffizienz anbelangt." Beantragt werden muss dieses Darlehen nicht direkt bei der KfW, sondern über die eigene Hausbank. Zu dem Zeitpunkt darf der Kauf des Grundstücks allerdings nicht länger als sechs Monate zurückliegen.

Energieeffizienz: Die KfW bietet außerdem Förderprogramme, wenn ein Haus besonders energieeffizient gebaut wird. "Je niedriger der Energieverbrauch, desto höher die Förderung", erklärt Andreas Holtgrave von der Verbraucherzentrale Niedersachsen in Hannover. Dafür müssen bestimmte Standards erfüllt werden. Die Unterstützung, die vor dem Baubeginn über die Hausbank zu beantragen ist, gibt es in Form zinsgünstiger Kredite und zusätzlicher Tilgungszuschüsse von bis zu zehn Prozent der KfW-Summe.

Erneuerbare Energien: Wer bei seinem Haus auch auf erneuerbare Energien setzen will, kann sich unter bestimmten Voraussetzungen vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle finanziell unterstützen lassen. Die Fördermöglichkeiten betreffen unter anderem die Installation von Solarkollektoren, Wärmepumpen und Biomasseheizungen.

"Solaranlagen etwa werden, solange sie der Heizungsunterstützung dienen, ab einer Kollektorfläche von sieben beziehungsweise zehn Quadratmetern einmalig mit 90 Euro pro Quadratmeter unterstützt", sagt Holtgrave. Das entspreche etwa zehn Prozent der Anschaffungskosten. Bei Biomasseheizungen hingegen hänge die Förderung von der jeweiligen Anlage ab. Über die genauen Voraussetzungen können sich Verbraucher unter anderem über die Internetseite des Bundesamts informieren.

Altersgerechter Umbau: Wer seine Immobilie altersgerecht oder im Hinblick auf körperliche Einschränkungen umbaut, kann sich ebenfalls durch ein Förderprogramm der KfW unterstützen lassen. "Entweder ist das möglich durch einen zinsgünstigen Kredit bis zu 50 000 Euro pro Wohneinheit oder durch einen Zuschuss, wenn man die Baumaßnahmen mit Eigenmitteln finanziert und mindestens 6000 Euro investiert werden", erläutert Edeltraud Reitzer vom Verband Wohneigentum in Bonn. Der Zuschuss betrage fünf Prozent der Investitionssumme, aber höchstens 2500 Euro bei einer Höchstinvestitionssumme von 50 000 Euro. Dieses Programm fördert alle Maßnahmen, die das Wohnen im Alter oder bei körperlichen Einschränkungen angenehmer machen und bei denen störende Barrieren beseitigt werden.

Wohn-Riester: Beim sogenannten Wohn-Riester-Bausparvertrag wird die eigene Immobilie als Altersvorsorge vom Staat gefördert und ist zunächst vergleichbar mit einem klassischen Bausparvertrag. "Erst wird Geld angespart und danach besteht die Möglichkeit, den Riester-Vertrag mit einem zinsgünstigen Darlehen zu koppeln", sagt Schiefelbein. Lohnenswerter wird Bau-Riester für eine Familie mit Kindern, denn mit jedem Kind steigt die Förderung um 185 Euro und ab Geburtsjahrgang 2008 sogar um 300 Euro. Die Vorteile des Riester-Darlehens liegen laut Schiefelbein darin, dass man durch die Sondertilgung schneller fertig ist mit dem Bezahlen der Immobilie und eine Laufzeitverkürzung von bis zu fünf Jahren erreichen kann. Jedoch sollte man sich nicht nur für die besten Riester-Konditionen individuell beraten lassen, sondern auch über die Nachteile gut informieren. "Riester gibt es beispielsweise nur für die Eigennutzung", erklärt der Finanzplaner. "Wenn die Immobilie verkauft wird, muss die Förderung zurückgezahlt werden - es sei denn, der Riester-Vertrag wird mit einer neuen Immobilie weitergeführt."

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