Wanderausstellung Neujahrsempfang Der „Saarländische Sonderweg“

Wanderausstellung zur Geschichte unseres Landes

Historiker Dr. Paul Burgard (rechts) erklärt ein Ausstellungsstück.

Historiker Dr. Paul Burgard (rechts) erklärt ein Ausstellungsstück.

Foto: GMLR

Die Geschichte unseres Landes direkt zu den Menschen vor Ort bringen – das ist das Ziel einer Wanderausstellung, die im Laufe des Jahres an weiterführenden Schulen und in den Rathäusern saarländischer Kommunen zu sehen ist. Von St. Wendel bis St. Ingbert, von Bous bis Merzig, von Lebach bis Ottweiler.

Während die Ausstellung an den Schulen meist nicht öffentlich zugänglich ist, ist die Bevölkerung herzlich in die Verwaltungsgebäude eingeladen, um dort bei freiem Eintritt die Ausstellung zu besuchen. Die Wanderausstellung „Saarhundert“ spiegelt die Geschichte des Saarlandes wider. Sie zeigt die verschiedenen Dimensionen und Entwicklungsstufen der saarländischen Geschichte mit besonderem Augenmerk auf Eigenständigkeit und europäische Integration. Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10.1.1920 wurde das „Saargebiet“ als erstes politisches Gebilde geboren, das den Namen „Saar“ in seinem Namen trug. Das Saargebiet stand unter dem Mandat des neu gegründeten Völkerbunds und wurde von einer fünfköpfigen internationalen Regierungskommission verwaltet, der stets ein Franzose und ein Saarländer angehören mussten.

Die sogenannte Völkerbundzeit ist der Beginn des „Saarländischen Sonderweges“, in dessen wechselvoller Geschichte die Saarländerinnen und Saarländer mehrere Nationalitätswechsel durchlebten und dem eine prägende Bedeutung für die Identitätsfindung des Landes zukommt. Auch die großen Themen der saarländischen Gegenwart – beispielsweise Europakompetenz, Wirtschaftsprofil und Selbstständigkeit – sind tief in dieser Zeit verwurzelt. Die Wanderausstellung ist ein Schwerpunkt im Rahmen der Kampagne „Saarhundert“, die zahlreiche Informationsangebote und -veranstaltungen rund um die saarländische Geschichte im Laufe des Jahres 2020 bündelt. Da die Ausstellung möglichst viele Bürgerinnen und Bürger erreichen soll, haben Kommunen und Schulen die Chance, die Ausstellung kostenlos bei sich zu zeigen. Auch Vereine und interessierte Institutionen können das Angebot der Staatskanzlei nutzen. „Gerade die Zeit der 1920er Jahre und deren Wirkung auf die Entwicklung unseres Landes werden oftmals unterschätzt und treten zuweilen in der Wahrnehmung hinter den Ereignissen des ersten Saarreferendums zurück“, sagt Ministerpräsident Tobias Hans. „Daher ist es mein Ziel, die Geschichte unseres Landes direkt zu den Menschen vor Ort zu bringen.“

Erstmals öffentlich zu sehen ist die teilweise interaktive Ausstellung vom 2. bis 13. März im Rathaus der Kreisstadt Merzig. Eine Auflistung der bereits feststehenden Termine finden Sie übersichtlich dargestellt in der nebenstehenden Grafik. Auf der Internetseite der Staatskanzlei (www.saarhundert.saarland.de) werden die Termine ständig aktualisiert und neue Ausstellungsorte werden hinzugefügt. Grafisch und mit vielen Fotos aufbereitet, sind die Saarländer eingeladen auf eine Zeitreise durch die letzten einhundert Jahre.

Zwischen
Saargebiet und
Völkerbund,
zwischen
Deutschland
und Frankreich,
zwischen
Entspannung
und Identität …

Unter dem Titel „Saarhundert“ werden zahlreiche Veranstaltungen angeboten. Unter anderem wird es im ersten Halbjahr 2020 eine Busfahrt geben, die zu historisch relevanten Stätten führt, die maßgeblich zur Identität des Saarlandes beigetragen haben. Als Höhepunkt im zweiten Halbjahr ist eine Fahrt zum zweiten Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf geplant. Dort werden verschlossene Archive geöffnet und man kann einen Blick in eine der wenigen Originalurkunden des Versailler Vertrages werfen. Interessierte können sich ab Mitte März auf der Internetseite des Saarlandes unter www.saarland.de unter dem Themenpunkt Saarhundert bewerben.

Ein Blick in die Ausstellung, die ab März der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Ein Blick in die Ausstellung, die ab März der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Foto: GMLR
 Ministerpräsident Tobias Hans, Diplomatin Anne-Marie Descôtes und Historiker Dr. Paul Burgard vom Landesarchiv (v.l.) während der Ausstellung.

Ministerpräsident Tobias Hans, Diplomatin Anne-Marie Descôtes und Historiker Dr. Paul Burgard vom Landesarchiv (v.l.) während der Ausstellung.

Foto: GMLR
 Zahlreiche Gäste besuchten die Ausstellung beim Neujahrsempfang.

Zahlreiche Gäste besuchten die Ausstellung beim Neujahrsempfang.

Foto: GMLR

Mit Unterstützung des Saarlandes wird ein Film für die ARD über das Saarland in der Völkerbundzeit produziert. Im Frühsommer 2020 wird es vor der TV-Ausstrahlung eine exklusive Erstaufführung in einem Saarbrücker Kino geben. Einen Tag lang wird der Film dann kostenlos für Schulklassen und interessierte Bürger angeboten. mki

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