Saarbrücken. Von "Sensation" muss man ja nicht gleich sprechen. Aber dass die britische Band Savoy Grand ihre Deutschlandtournee zum neuen Album "Accident Book" in der Saarbrücker Sparte 4 beginnt, spricht für die musikalische Findigkeit der geschmackssicheren Staatstheater-Spielstätte. Ihren ewigen Geheimtipp-Status hat die Gruppe aus Nottingham, zurzeit ein Quartett, bisher nicht in Verkaufszahlen ummünzen können - anders als die Kollegen von Coldplay, mit denen zusammen sie 1999 von der britischen Zeitschrift "New Musical Express" zu den hoffnungsvollsten neuen Bands des Jahres gekürt wurden. Zum Massenerfolg ist Savoy Grands Musik zu spröde und zu eigen - zum Glück. Langsamkeit ist das Prinzip dieser Band, der Mut zu Pausen, zu stillen Momenten, zum zarten, feinnervigen Klang - umgesetzt mit der hohen, oft klagenden Stimme Graham Langleys und subtiler Begleitung von Bass, Gitarre, Schlagzeug und Keyboards. Das könnte bei einer weniger guten Band zur großen Trübsinnigkeit gerinnen, zum Melancholie-Klischee, klingt hier aber schlicht atemberaubend: ein Spannungsfeld zwischen Stille und zarten Momenten entsteht, zwischen getragener Melancholie und (seltenen) Gefühlsausbrüchen. Das müsste ein hochinteressantes Konzert werden. tokSavoy Grand: Accident Book (Glitterhouse/Indigo).Konzert: Samstag, 27. Februar, ab 21 Uhr in der Saarbrücker Sparte 4 (Eisenbahnstraße 22).Info:www.sparte4.de