Der "Mannheimer Morgen" lobt die Wahl von "alternativlos" zum Unwort des Jahres:

Der "Mannheimer Morgen" lobt die Wahl von "alternativlos" zum Unwort des Jahres:Alternativlos hören die Bürger häufig. Speziell die Kanzlerin pflegt so die vermeintliche Richtigkeit ihrer Regierungspolitik zu erklären. Dabei handelt es sich quasi um die Merkelsche Variante des Schröderschen Basta jedoch um eine noch schlechtere

Der "Mannheimer Morgen" lobt die Wahl von "alternativlos" zum Unwort des Jahres:Alternativlos hören die Bürger häufig. Speziell die Kanzlerin pflegt so die vermeintliche Richtigkeit ihrer Regierungspolitik zu erklären. Dabei handelt es sich quasi um die Merkelsche Variante des Schröderschen Basta jedoch um eine noch schlechtere. Wir machen das, weil ich es so will, ist immerhin ehrlich. Dagegen suggeriert alternativlos, etwas werde so gemacht, weil es schlicht keine andere Möglichkeit gebe - besonders bezogen auf das schwarz-gelbe Regieren eine recht dreiste Behauptung.

Auch die "Leipziger Volkszeitung" meint:

Hier geht es vielmehr um eine Haltung, die sich im Gebrauch oder Missbrauch spiegelt, was daran erinnert, dass Sprache mehr ist als die Summe der Wörterbuch-Einträge. Sie ist ein Instrument, nicht zuletzt in der politischen Kommunikation. 2010 inflationierte alternativlos im Zusammenhang mit den Finanzhilfen für Griechenland, der Gesundheitsreform oder dem Bahnprojekt Stuttgart 21. Die Kultur demokratischer Auseinandersetzung negierend ist alternativlos als Basta! eine politische Bankrotterklärung.

Die "Dresdner Neuesten Nachrichten" schlagen einen sprachlichen Bogen zum Dioxin-Skandal:

Ganz gewiss ist dieser auf 14 Punkte angewachsene Aktionsplan der Agrar- und Verbraucherminister absolut alternativlos. Bund, Länder, Bauern ziehen mit, die Verbraucher stehen besser da. Wirklich? Fest steht nur, dass das Risiko, erwischt zu werden, größer geworden ist. Das allein aber hat die Mafia noch nirgendwo von ihrem Tun abgehalten. Besser wird es nur, sofern sich alle Beteiligten an die Regeln halten, die Verbraucher beim Schnitzelkauf auf Qualität und nicht nur auf den geilen Preis achten.

Die "Volksstimme" (Magdeburg) meint zum Umgang mit dem Lebensmittel-Skandal:

Das politische Krisenmanagement im aktuellen Fall ist eine Mischung aus Schuldzuweisungen und Aktionismus. Bedingt durch ein hausgemachtes Dilemma: Über Landwirtschaft wird bei der EU und in den Bundesländern entschieden, dazwischen schwebt irgendwo ein Berliner Ministerium. Die Verantwortlichen verheddern sich derart im Gerangel um Verantwortungen, dass sich Erzeuger und Verbraucher mit Grausen abwenden.

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