Der Lufthansa drohen Turbulenzen

Köln/Frankfurt. Europas umsatzstärkste Fluggesellschaft Lufthansa steht vor einer turbulenten Hauptversammlung. Neben den großen Strategiefragen geht es am morgigen Dienstag auch um düpierte Vielflieger und um Dividenden in Zeiten des Arbeitsplatzabbaus

Köln/Frankfurt. Europas umsatzstärkste Fluggesellschaft Lufthansa steht vor einer turbulenten Hauptversammlung. Neben den großen Strategiefragen geht es am morgigen Dienstag auch um düpierte Vielflieger und um Dividenden in Zeiten des Arbeitsplatzabbaus. Auf Billigflieger und preisaggressive Angebote reagiert die Airline mit einem weiteren milliardenschweren Sparprogramm namens "Score", bei dem in einem ersten Schritt 3500 von weltweit 16 800 Stellen gestrichen werden. Vorstandschef Christoph Franz räumt auf mit früheren Fehleinkäufen: British Midland (bmi) ist verkauft, Lufthansa Italia dicht, Jade Cargo so gut wie abgewickelt und bei Brussels Airlines scheut Franz eine Aufstockung der eigenen Anteile. Am heikelsten ist die noch nicht abgeschlossene Sanierung der österreichischen Austrian Airlines.Der frühere Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber, den viele für die Fehleinkäufe verantwortlich machen, steht noch nicht zur Wahl als neuer Aufsichtsratschef. Amtsinhaber und Lufthansa-Legende Jürgen Weber hält die Hand schützend über seinen designierten Nachfolger, der ihn erst 2013 beerben soll. Über die vom Vorstand vorgeschlagene Dividende dürfte es wenig Murren geben, denn es soll für jede Aktie noch 25 Cent geben, obwohl die Gesellschaft 2011 unter dem Strich einen Verlust von 13 Millionen Euro verkraften musste. "Wir sehen die Dividende sehr kritisch. Das Geld fehlt dem Unternehmen und es setzt ein falsches Signal in den Konzern", meint der Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment. Auch viele Stammkunden sind sauer. Aus Prozessen um die Abwertung von Bonusmeilen entstand Streit um die Frage, wie Lufthansa die an Kunden ausgegebenen Meilen in der Bilanz bewerten muss. In einem ersten Prozess hatte das Landgericht Köln entschieden, dass Lufthansa die Kunden nicht früh genug über die Änderungen der Meilenwerte informiert hatte. dpa

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