Der Löwe ist auf dem Sprung

Paris. Der französische Automobilhersteller Peugeot will die nachlassende Nachfrage mit neuen Modellen abfedern. Die Autos mit dem Löwen-Logo sollen ein neues Design erhalten. Wie die künftigen Autos aussehen sollen, wird an dem Konzeptions-Auto SR1 deutlich, das gestern in Paris vorgestellt wurde. Es soll "Charakter, Harmonie, Sportlichkeit und Dynamik" präsentieren

Paris. Der französische Automobilhersteller Peugeot will die nachlassende Nachfrage mit neuen Modellen abfedern. Die Autos mit dem Löwen-Logo sollen ein neues Design erhalten. Wie die künftigen Autos aussehen sollen, wird an dem Konzeptions-Auto SR1 deutlich, das gestern in Paris vorgestellt wurde. Es soll "Charakter, Harmonie, Sportlichkeit und Dynamik" präsentieren. Der Autobauer Peugeot, der zusammen mit Citroën den Auto-Konzern PSA bildet, will nach schwierigen Jahren jetzt Gas geben. "Wir sind heute weltweit unter den Autoherstellern die Nummer zehn und wollen bis 2015 um drei Positionen nach vorne rücken", sagte Jean-Marc Gales (Foto: Peugeot), Markenvorstand von Peugeot, bei der Präsentation der neuen Konzepte in Paris. In Zukunft will sich Peugeot auch von der Konzernschwester Citroën im Produktdesign deutlich abheben. "Es wird keine Überschneidungen mit Citroën mehr geben", sagte Gales. Umweltfreundliche Autos wie Dieselhybride und Elektrofahrzeuge und ein neues Mobilitätskonzept für Ballungsräume sollen Peugeot voranbringen. Das Konzept wird in diesem Monat in Paris getestet und startet in Kürze danach in Berlin. "Wir nehmen die Herausforderung für eine neue urbane Mobilität an", sagte Gales. Kern ist ein neues Stadtfahrzeug, BB1 genannt, für vier Personen mit elektrischem Antrieb. 2010 werden die im vergangenen Jahr neu vorgestellten Modelle 3008 und 5008 ihr erstes volles Verkaufsjahr haben. Im Jahresverlauf kommt zudem das sportliche Coupé RCZ in Deutschland auf den Markt.Zum wichtigsten Zukunftsmarkt der nächsten Jahre für Peugeot wird China, wo 2009 rund 110 000 Autos abgesetzt wurden. Daneben stehen Lateinamerika und Russland für Peugeot im Fokus, Indien indes weniger, in Nordamerika spielt Peugeot keine Rolle. Für das erste Quartal 2010 ist Gales relativ optimistisch: "Wir haben eine gute Auftragslage und werden weder in Frankreich noch in Deutschland - abgesehen von der normalen Fluktuation - Arbeitsplätze abbauen." Zu neuen Kooperationspartnern - Peugeot arbeitet mit BMW und Mitsubishi zusammen - wollte Gales nichts sagen: "Jeder redet mit jedem."In Deutschland verzeichnete Peugeot 2009 einen absoluten Verkaufsrekord mit 138 007 Fahrzeugen (davon 7800 Nutzfahrzeuge) und erzielte den bisher höchsten Pkw-Marktanteil mit 3,4 (Vorjahr: 3,1) Prozent. Die Abwrackprämie puschte die Peugeot-Verkäufe um satte 40 Prozent, wobei vor allem die Modelle 206, 207, 308 und die geräumige Handwerker-Variante "Partner" gefragt waren. Allein 63 000 Autos verkaufte Peugeot 2009 über die Abwrackprämie. "Davon entfielen 43 000 Autos auf Kunden, die bisher noch keinen Peugeot fuhren", so Thomas Bauch, Chef der in Saarbrücken ansässigen Peugeot Automobile Deutschland GmbH. Der 46-jährige Manager wechselte erst vor gut 100 Tagen von der General-Motors-Tochter Opel an die Peugeot-Spitze. Für das Jahr 2010 rechnet auch Peugeot mit einem Verkaufsrückgang, der allerdings nicht so drastisch ausfallen soll, wie vom Verband der Autoindustrie (VDA) erwartet - mit Neuzulassungen von erwarteten 2,75 Millionen Fahrzeugen in Deutschland. Bezogen auf die Peugeot-Palette würde das einen Rückgang von 26 Prozent bedeuten. Die Franzosen setzen im schlimmsten Fall auf einen Rückgang von nur 19 Prozent auf 112 000 Autos. Die Saarbrücker wollen jedoch mit einem Minus von 14 Prozent davonkommen und hoffen auf 119 000 verkaufte Löwenautos. ur/dpa

Auf einen BlickIm Saarland konnte Peugeot auch im vergangenen Jahr seine traditionelle Position als die Nummer eins halten. Für die Monate Januar bis November meldet der französische Autobauer einen Marktanteil im Saarland von 17,63 Prozent. Das entspricht 9251 Pkw-Zulassungen. Den zweiten Rang nimmt Ford mit 12,23 Prozent Markanteil und 6418 Zulassungen ein. Den dritten Platz besetzt die Marke VW mit 11,62 Prozent und 6101 Neuzulassungen. Die deutsche Peugeot-Tochter beschäftigt rund 1800 Mitarbeiter, davon am Firmensitz in Saarbrücken noch rund 300. ur

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