Der Job-Boom geht weiter

Nürnberg/Saarbrücken. Der Arbeitsmarkt jagt von Rekord zu Rekord. Inzwischen ist das deutsche Jobwunder allenfalls mit dem Wiedervereinigungsboom Anfang der 90er Jahre zu vergleichen. Denn derzeit verzeichnet die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit 3,21 Millionen die niedrigste März-Arbeitslosenzahl seit 1992

Nürnberg/Saarbrücken. Der Arbeitsmarkt jagt von Rekord zu Rekord. Inzwischen ist das deutsche Jobwunder allenfalls mit dem Wiedervereinigungsboom Anfang der 90er Jahre zu vergleichen. Denn derzeit verzeichnet die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit 3,21 Millionen die niedrigste März-Arbeitslosenzahl seit 1992. Die Frühjahrsbelebung fiel dabei außergewöhnlich stark aus: Die Zahl der Erwerbslosen nahm gegenüber Februar um 102 000 ab und damit doppelt so stark wie im Drei-Jahres-Durchschnitt. Die Arbeitslosenquote sank auf 7,6 Prozent, ein Jahr zuvor waren es noch 8,5 Prozent. Volle Auftragsbücher in vielen Unternehmen haben allein seit März 2010 mehr als 600 000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstehen lassen.Auch das Saarland liegt voll in diesem Trend. Die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit zählte im März knapp 36 700 Arbeitslose. Weniger seien es in einem März zuletzt 1991 gewesen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 3800 Menschen weniger auf Arbeitssuche - ein Rückgang um 9,4 Prozent. "Die milden Witterungsbedingungen und die stabile wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung haben für Impulse am saarländischen Arbeitsmarkt gesorgt", heißt es in einer Erklärung der Regionaldirektion. Zum Ausdruck komme dies auch in der hohen Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften. Mitte März waren 5700 Stellen zu besetzen, 43,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Es sei daher zu erwarten, dass es am Arbeitsmarkt auch in den kommenden Monaten aufwärts gehen werde.

Auch die Bundesagentur sieht derzeit kein Ende des Job-Booms. Möglicherweise werde schon im Mai die psychologisch wichtige Drei-Millionen-Marke unterschritten, deutete BA-Chef Frank-Jürgen Weise an.

Sorgen bereitet der BA dagegen die Langzeitarbeitslosigkeit. Zwar sei die Zahl der arbeitslosen Hartz-IV-Betroffenen binnen Jahresfrist um drei Prozent gesunken. Die Gruppe habe dennoch in weit geringerem Umfang vom Wirtschaftsaufschwung profitiert als Menschen mit kürzerer Arbeitslosigkeit, deren Zahl um 21 Prozent zurückgegangen war. "Die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen funktioniert nicht so gut wie bei den übrigen Arbeitslosen", gab Weise zu. Mit rund 900 000 liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen unverändert hoch. Im Saarland ist die Situation nicht anders. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg sogar im Laufe eines Jahres von 11 211 auf 11 335. dpa/red

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