Gören- und Lausbubentag in St. Ingbert Großer Kinderspaß in der Fußgängerzone

St. Ingbert · Stadtmarketing, Vereine und Kitas machten den 21. Gören und Lausbubentag in St. Ingbert zu einem Erfolg.

 Selbst die kleinsten Gören und Lausbuben wollten am Stand der Musischule die verschiedenen Instrumente ausprobieren.

Selbst die kleinsten Gören und Lausbuben wollten am Stand der Musischule die verschiedenen Instrumente ausprobieren.

Foto: Cornelia Jung

Seit 20 Jahren wird mit dem Gören- und Lausbubentag mitten in der Stadt der Beweis angetreten, dass sich Kinder nicht immer nur mit Fernsehen oder Computer die Zeit vertreiben können. Bei der 21. Auflage standen für das Stadtmarketing als Veranstalter handgemachte Spiele und viel Bewegung im Fokus. Omas und Eltern erinnerten sich dort, wie sie selbst gespielt haben und Kinder, die beim 1. Gören- und Lausbubentag dabei waren und heute erwachsen sind, gehen heute bereits mit ihrem eigenen Nachwuchs in die Stadt.

Spaß hat es den jüngsten St. Ingbertern, die die ganze Fußgängerzone zur Spielstraße machten, auf jeden Fall gemacht. Schon vom Schmelzer-Parkplatz aus waren Kinderlachen, Anfeuerungsrufe und Musik zu hören. Für die musikalische Umrahmung sorgten Tanz- und Instrumentalgruppen von Vereinen, Kindergärten und der Musikschule. Später gesellte sich noch ein Ballonkünstler dazu, dessen „Luftnummern“ eine willkommene Anlaufstelle zum Durchatmen waren. Denn manche Kinder hatten zuvor bei den Turnern die Kästen erklommen, um auf die Matten hinunter zu rutschen, hatten einen Hindernisparcours auf dem Schwebebalken, Sackhüpfen oder Seilspringen hinter sich.

Wer es weniger sportlich mochte, konnte sich beim Caritas-Förderzentrum „blind“ auf einen Holzweg oder andere Untergründe begeben – einen Barfußpfad, bei dem erraten werden musste, welches Material man gerade unter den Fußsohlen hatte. „Ja, was ist das denn? Das ist ja cool“, nahm ein Papa seinen Sohn in Empfang, der beim Bienenzuchtverein ein kleines Insektenhotel gebaut hatte und nun stolz seinen Eltern präsentierte. Großer Andrang bei den Imker-Kollegen aus Oberwürzbach, wo Bienchen auf die Haut gemalt wurden und die Kinder Baumwolltaschen ausmalen konnten. Irgendwann musste der Verein sogar den Ausverkauf der Stofftaschen vermelden.

Was Kinder und Erwachsene an den Ständen gleichermaßen faszinierte, waren die mitgebrachten Bienen, die unter den Augen der Passanten fleißig ihrer Arbeit nachgingen. Ein Stück weiter maßen sich Geschwister beim Slalom-Eier-Lauf, während beim Jugendbüro und seiner Slackline, die zwischen einer Säule und einem Baum gespannt war, schon etwas Mut gebraucht wurde. Aber auch dort bildeten sich Kinder-Schlangen, die keine der angebotenen Spiele auslassen wollten.

Bei der DJK-Sportgemeinschaft wurde Klickersches neu interpretiert. Früher waren es Mulden im Sand, in die die Murmeln zielgenau bugsiert werden mussten. Doch in Ermangelung eines Sandkastens tat es auch ein ansteigendes Brett mit einem Loch. Was sich bei dieser schon fast „Fest“ zu nennenden Veranstaltung immer wieder zeigt ist, wie wenige Mittel es eigentlich bedarf, um Kinder stundenlang zu beschäftigen und glücklich zu machen. Bei der Musikschule nahmen viele Kinder das Angebot an, ein paar Instrumente auszuprobieren.

Etwas versteckt in der Stadtbücherei erzählte das multikulturelle Vorleseteam der Kita Luitpoldschule „Geschichten aus Mullewapp“. Die Erlebnisse der tierischen Freunde des Autors Helme Heine gab es nicht nur in Deutsch, Arabisch, Türkisch und Englisch zu hören, sondern wurden auch mit Bildtafeln, wie beim japanischen Erzähltheater Kamishibai, untermalt. Hier waren nicht nur die Kinder begeistert, sondern auch die Vorleserinnen. „Es war interessant, auch mit den Eltern ins Gespräch zu kommen. Es ging um den Wert von Büchern und des Vorlesens“, so Susanna Klinkner-Pillong, „es war für alle ein Erlebnis, den Inhalt der Bücher in ihrer Muttersprache zu hören.“

Die Kita-Leiterin selbst hörte ihrer Kollegin Sarah Fourka fasziniert zu, denn auch „auf Berberisch klingen die Geschichten schön“. Besonders freute es die beiden Erzieherinnen, dass dieses besondere Angebot manche Eltern und ihre Kinder das erste Mal in die Stadtbücherei lockte. Das Vorlesen bereicherte den Tag, der sich für Groß und Klein gleichermaßen lohnte. Und viele blieben noch, obwohl die Laufkarte schon längst voll war.

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