"Der Einsatz verlief erfolgreich"

Saarbrücken. Nein, zum alten Eisen wollen sie noch nicht gehören, die Männer und Frauen, die im Netzwerk "Senior Experten Service (SES)" mitarbeiten. Auch aus dem Saarland machen sich immer wieder tatkräftige Menschen jenseits der Lebensmitte auf, um ihre Erfahrungen weiterzugeben. Einer davon ist Professor Günter Hennersdorf (71)

Saarbrücken. Nein, zum alten Eisen wollen sie noch nicht gehören, die Männer und Frauen, die im Netzwerk "Senior Experten Service (SES)" mitarbeiten. Auch aus dem Saarland machen sich immer wieder tatkräftige Menschen jenseits der Lebensmitte auf, um ihre Erfahrungen weiterzugeben. Einer davon ist Professor Günter Hennersdorf (71). Der pensionierte Kardiologe und Gründer des Herzzentrums Saar (Völklingen) hat seit 2003 insgesamt an zehn Einsätzen teilgenommen. In Tansania, dem Jemen und in China widmete er sich der Aufgabe, Herzzentren nach westlichem Vorbild aufzubauen. Vor allem Tansania hat es ihm angetan, seitdem er 2003 zum ersten Mal in dem ostafrikanischen Land war. Dort arbeitete er mit anderen SES-Experten zusammen, unter anderem mit einem medizintechnischen Ingenieur, einer Krankenschwester und zwei weiteren Fachärzten. "Man muss improvisieren können", schildert er seine Erfahrung. So kam es auch mal vor, dass der "Doktor aus Deutschland" ein Bein schienen musste, was für einen Herzspezialisten nicht gerade ein alltäglicher Eingriff ist. Das neue Hospital nahm 2006 seinen Betrieb auf. "Mit Frustrationen muss man leben können", gesteht Hennersdorf. Das Projekt drohte durch Missmanagement und örtliche Konkurrenz immer wieder zu scheitern. Dennoch habe seine Arbeit und die seiner SES-Kollegen, "dazu beigetragen, die medizinische Versorgung im Land zu verbessern". Ähnlich lief es im Jemen und in China. "Frust und Lust wechseln sich immer wieder ab." Trotzdem lässt er sich nicht entmutigen. "Man muss einfach am Ball bleiben", so die Erfahrung des Mediziners. Auf einem ganz anderen Gebiet war der Stahlkaufmann Erich-Heinz Bendig (66) als SES-Experte tätig. Der frühere Leiter des Eurofoam-Werkes in Bexbach (Schaumstoffe für Matratzen oder Polstermöbel) hatte die Aufgabe, einen bulgarischen Rohrproduzenten in Sachen Vertrieb, Qualitätskontrolle und Produktivität unter die Arme zu greifen. Insgesamt drei Wochen war er im Herbst vor Ort. "Der Einsatz verlief erfolgreich, mit Folgeaktivitäten ist zu rechnen", schrieb er in sein SES-Logbuch.Das SES-Netzwerk sucht ständig erfahrene Spezialisten. "Wir brauchen vor allem Techniker und Handwerker aus verschiedenen Berufen sowie Bergleute." Mangel herrscht auch an Leuten, die sich mit der Herstellung von Schuhen auskennen. Was im Moment nicht gesucht wird, sind Braumeister - die Datenbank ist gut gefüllt.

HintergrundDen Senior Experten Service (SES) gibt es seit 1983. Die Zentrale hat ihren Sitz in Bonn, 14 Büros in Deutschland halten Kontakt zur Wirtschaft und den etwa 7300 Senior-Experten. Für das Saarland ist Erich-Heinz Bendig zuständig. Das Büro sitzt in Mainz, Telefon (06131) 664274, E-Mail: ses@ses-buero-mainz.de low

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort