Glosse Denken und wegwerfen

Viele Frauen schaffen es nicht, ihren Kleiderschrank auszumisten. Sie sollten diesen Umstand aber vielleicht einfach etwas besser verkaufen. Etwa so: "Ich mache mir Gedanken, bevor ich etwas wegwerfe."

22 Prozent der Deutschen haben das schon erkannt und gaben diese wohlklingende Antwort auf eine Frage des Emnid-Instituts. Und gerade bei Kleidungsstücken wird offenbar besonders viel nachgedacht. Denn an Erinnerungsstücken wie Fotos oder Briefen hängen deutlich weniger Menschen. Vielleicht weil damit auch Erinnerungen an in Ungnade gefallene Mitmenschen leichter entsorgt werden können. Mit alten Kleidern jedoch würde auch die Hoffnung aufgegeben, die dazu passende Figur je wiederzuerlangen. Nicht gefragt wurde, welche Gedanken sich die Menschen vor dem Wegwerfen von Kleidern machen. Und das ist vielleicht auch gut so, könnte das doch das umweltbewusste Image der Umfrage schnell zerstören. Denn vielleicht fragen sich manche gar nicht: "Kann ich das noch mal anziehen, wenn ich die Löcher stopfe?" Sondern: "Wenn ich das ganz hinten in den Schrank stopfe - passt dann noch was Neues rein?"

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