Denken statt Fiedeln: Vilde Frang glänzt mit Mozart-Violinkonzerten

Verkneifen wir uns an dieser Stelle Spielereien mit dem Vornamen der Künstlerin, auch wenn die Frische Vilde Frangs, ihre Wachheit und zupackende Artikulation dazu allen Anlass böten. Unter den vielen Saitenspringerinnen der jüngeren Generation gehört die 28-jährige Norwegerin zu denjenigen, die nicht allein in puncto Energie und dynamischer Wendigkeit aufhorchen lassen, sondern auch durch ihre Klangfarbigkeit.

Denkanstöße statt Gefiedel, lautet ihre Devise in Mozarts Violinkonzerten, die vom Kammerorchester Arcangelo gern aufgenommen wird. Prägnant und doch bedachtsam gewinnt da jede Nebenfloskel ihre Botschaft und die Solistin nutzt die so bereitete Bühne für Sanglichkeit und Poesie, weiß ebenso intelligent zu phrasieren wie fein zu gestalten. Auch in der Sinfonia concertante, bei der Frang und ihr Bratschenkollege Maxim Rysanov erstaunliche Fähigkeit, aufeinander zu hören und zu reagieren, unter Beweis stellen.

Vilde Frang (Violine), Maxim Rysanov (Viola), Arcangelo & Jonathan Cohen: Mozart Violinkonzerte Nr.1 und 5, Sinfonia concertante (Warner Classics).

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