David Bowie blickt zurück – und aufs Weihnachtsgeschäft

Saarbrücken · Für Plattenfirmen ist die Vorweihnachtszeit Best-of-Zeit. Im Geschäft der Hit-Kopplungen ist in diesem Advent auch David Bowie zugegen. Kein schlechter Zeitpunkt, denn 2014 war er wieder so präsent wie lange nicht - mit einem neuen Album und einer Ausstellung rund um ihn, die in London und dann in Berlin Hunderttausende anlockte.

"Nothing has changed" heißt der neue Karriere-Rückblick auf drei CDs. Mit "Ziggy Stardust" aus den 70ern, "Ashes to Ashes" und "Let's dance" aus den 80ern und den jüngeren (weniger epochalen) Singles ist das Pflichtprogramm versammelt; auch wenn man sich wundern kann, dass von Bowies Zeit als Mitglied der unterschätzten, zu Unrecht geschmähten Rockband Tin Machine in den 90er Jahren nichts vertreten ist.

Die Plattenfirma hat sich bemüht, das Album auch für die interessant zu machen, die schon manches von Bowie im Plattenschrank haben. Die Ballade "Wild is the wind" aus den 70ern etwa oder "All the young dudes" sind in bisher unveröffentlichten Abmischungen zu hören, "Let me sleep beside you" aus den 60ern ist als 2000er Neueinspielung dabei - reizvolle Bonbons. Die große Überraschung aber ist Bowies jüngste, bisher unveröffentlichte Aufnahme: "Sue", ein sperriges Stück mit Big-Band-Begleitung und schräger Melodie - interessanter als fast alles auf seinem 2014er Album. So könnte es weitergehen mit Bowie, der hoffentlich nicht wieder für Jahre abtaucht.

David Bowie : Nothing has changed. (Parlophone/Sony ).

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