Das vergessene Beinkleid

Luxemburg. Laurent Loschetter, neben Ferd Feidt und Patrick Bartz einer der Köpfe des Atelier, gibt zu, dass die drei anfangs von nichts eine Ahnung hatten: weder vom Organisieren von Konzerten noch vom Bierzapfen.Das sind längst vergangene Zeiten

Luxemburg. Laurent Loschetter, neben Ferd Feidt und Patrick Bartz einer der Köpfe des Atelier, gibt zu, dass die drei anfangs von nichts eine Ahnung hatten: weder vom Organisieren von Konzerten noch vom Bierzapfen.

Das sind längst vergangene Zeiten. Das Atelier ist mittlerweile in der internationalen Pop- und Rockmusikszene ein angesehener Club, der schon Größen wie The Smashing Pumpkins, Moby und Travis beherbergte. Wer von ihnen einen besonders großen Eindruck hinterlassen hatte, ist im Buch "No Beer till Placebo" in dem Kapitel "Coups de coeurs" verewigt. Dort ist auch eine Widmung von Sarah Bettens, der Sängerin und Gitarristin der belgischen Band K's Choice, zu finden. Sie schrieb einst äußerst schmeichelhaft ins Gästebuch des Atelier: "Ihr seid die süßesten und nettesten Clubbetreiber der Welt." So süß und nett, dass K's Choice schon sechs Mal im Atelier spielten. Ein weiteres Kapitel ist dem Festival Rock-A-Field gewidmet, das 2010 Jahr zum fünften Mal stattfand und 20 000 Besucher anzog.

In 15 Jahren haben sich nicht wenige Anekdoten angesammelt. So erfährt man in dem grafisch aufwändigen Buch etwa, dass Fred Durst, Sänger der Metalband Limp Bizkit, nach dem Auftritt auf dem Rock-A-Field-Vorgängerfestival Terres Rouges (2003) so eilig abreiste, dass er in der Garderobe seine Hose vergaß. Die wird heute noch von einem Mitarbeiter des Atelier getragen. Ob in Ehren oder nicht, ist in dem Band nicht überliefert.

Der Titel des Buchs geht aufs erste Rock-A-Field-Festival zurück: 2006 hieß es für alle Helfer, Techniker und Sicherheitsleute: "Kein Bier vor Placebo" - also der erste Schluck erst nach der Hauptband dieser Festivalausgabe, der wegen der sintflutartigen Regenfälle und einem Hagelsturm der Abbruch drohte. kfb

"No Beer Till Placebo", Editions Guy Binsfeld, 35 Euro.

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