Das Morgen als Kritik des Heute
London. Der britische Autor James Graham Ballard ist am Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben. Mit seinem 1984 veröffentlichten autobiografischen Buch "Das Reich der Sonne" wurde Ballard einem breiteren Publikum bekannt. Dessen Verfilmung durch Steven Spielberg drei Jahre später brachte ihm Weltruhm ein
London. Der britische Autor James Graham Ballard ist am Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben. Mit seinem 1984 veröffentlichten autobiografischen Buch "Das Reich der Sonne" wurde Ballard einem breiteren Publikum bekannt. Dessen Verfilmung durch Steven Spielberg drei Jahre später brachte ihm Weltruhm ein.Ballard sah seine schriftstellerische Arbeit als eine Art "Beschreiben der Psychologie der Zukunft". In seinen in den 60er Jahren veröffentlichten Erzählungen dominierten Weltuntergangsszenarien, mit denen er die Gesellschaft der Gegenwart kritisierte. Sein bekanntestes Werk ist "Das Reich der Sonne". Darin schildert Ballard, Sohn eines britischen Paares, seine Kindheit in Shanghai und den Einmarsch der japanischen Truppen nach dem Überfall auf Pearl Harbour im Dezember 1941. Ballard beschreibt den Überlebenskampf seiner Familie in einem japanischen Internierungslager.Neben "Das Reich der Sonne" wurden weitere Bücher von Ballard verfilmt. So das 1973 veröffentlichte Buch "Crash" - über den Fetisch Auto - das 1996 von dem kanadischen Filmemacher David Cronenberg kontrovers auf die Leinwand gebracht wurde. Mit einer Serie apokalyptischer Erzählungen wie "Karneval der Alligatoren" (1962) und "Welt in Flammen" (1965) trat Ballard auch als Science-Fiction-Autor in Erscheinung. afp