Hilfe Hand in Hand Marienhaus Klinikum meistert Terrorübung

Saarlouis · Das Team des Saarlouiser Marienhaus Klinikums war Teil der landesweiten Terrorübung mit Schwerpunkt am Illinger Illtalgymnasium. Während der Übung wurden zwölf Opfer nach Saarlouis verlegt und dort versorgt.

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Foto: Heribert Frieling

) Der erste Patient war schon in der Klinik, bevor die Nachricht vom Terrorangriff auf das Illtal-Gymnasium in Illingen das Marienhaus Klinikum Saarlouis überhaupt erreicht hatte. Der junge Mann hatte sich, begleitet von seiner Freundin, selbst auf den Weg in die Klinik gemacht und brach dort im Eingangsbereich zusammen. Die Schussverletzung, die er erlitten hatte, war dann doch schwerwiegender als er gedacht hatte. Schnelle und professionelle Hilfe ließ nicht lange auf sich warten. Das Team des Marienhaus Klinikums war am Samstag ganz besonders gewappnet, und der Terrorangriff war gottlob nur eine großangelegte Übung, bei der Polizisten, Rettungsdienst und Klinikpersonal im Saarland unter möglichst realistischen Bedingungen den Ernstfall proben wollten.

Die allermeisten Patienten, insgesamt waren es zwölf, wurden mit dem Rettungswagen von Illingen nach Saarlouis gebracht. Darunter, so wie es auch im echten Katastrophenfall sein würde, Leichtverletzte, dann Personen, die schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt waren, und schließlich sogenannte Polytrauma-Patienten, die sich in einem so kritischen Zustand befanden, dass ihre weitere Behandlung keine Minute Aufschub erlaubte. Deswegen wurden alle Patienten auch direkt in der Liegendanfahrt von den Experten des Klinikums in Augenschein genommen. Auch wenn jedem Patienten eine sogenannte Kennzeichnungskarte mitgegeben war, auf der vermerkt stand, welche Verletzungen der Betroffene erlitten hatte, so checkten die Ärzte und Pflegekräfte hier zuerst, welcher Verletztengruppe der jeweilige Patient zuzuordnen war und wo im Haus die weitere Behandlung erfolgen sollte. Eine solche Priorisierung ist gerade bei Massenunfällen oder bei Katastrophen wie einem Terrorangriff unverzichtbar. Von der Liegendanfahrt ging es dann entsprechend in den Schockraum oder eine der Ambulanzen.

Auch wenn die abschließende Manöverkritik noch aussteht, waren sich die Verantwortlichen des Hauses wie auch die Beobachter beziehungsweise Schiedsrichter einig, dass Marienhaus Klinikums Saarlouis für den Ernstfall gut gerüstet ist. Da macht es sich, so Dr. Stefan Otto, der Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, der auch oberster Katastrophenbeauftragter des Hauses ist und die Einsatzleitung an diesem Tage hatte, bezahlt, dass das Marienhaus Klinikum Saarlouis seit Jahren einen Krankenhausalarmplan besitzt und seine Einsatzbereitschaft für Fälle wie den am Samstag im Illtal-Gymnasium regelmäßig übt.

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Foto: Heribert Frieling

Natürlich war an diesem Tage die Versorgung von regulären Patienten, die die Notaufnahme aufsuchten, zu jedem Zeitpunkt gewährleistet. Und die Terroropfer, die von Mitgliedern des DRK überaus realistisch dargestellt wurden, konnten das Klinikum gesund verlassen, nachdem sie sich zuvor in der Cafeteria von ihrem Einsatz erholt und gestärkt hatten.

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