Das Leben ist ein Zaubertrick

Saarbrücken. So kann es gehen - vor zwei Jahren kamen gleich zwei Filme über Bühnenmagier des frühen 20. Jahrhunderts in die US-Kinos. Der größere Kassenerfolg war Christopher Nolans "The Prestige" beschieden, der auch zu uns ins Kino kam

Saarbrücken. So kann es gehen - vor zwei Jahren kamen gleich zwei Filme über Bühnenmagier des frühen 20. Jahrhunderts in die US-Kinos. Der größere Kassenerfolg war Christopher Nolans "The Prestige" beschieden, der auch zu uns ins Kino kam. Jetzt erst erscheint der Konkurrent "The Illusionist" bei uns, ohne Kino-Umweg direkt auf DVD, und ist eine Entdeckung - voller Atmosphäre, Zeitkolorit und guter Darstellerleistungen. Edward Norton spielt den Magier Eisenheim, der im Wien um 1900 (gedreht wurde in Prag) dank seiner Bühnen-Illusionen zum gesellschaftlichen Phänomen wird - genug, um den Kronprinzen Leopold neugierig (und neidisch) zu machen. Dessen distanzierte Verlobte ist Eisenheims große Liebe aus Kindertagen; als Leopold das erfährt, attackiert er ihn mit den Mitteln der Staatsgewalt, der Magier wehrt sich mit den Mitteln von Schein und Täuschung.Autor und Regisseur Neil Burger verbindet ein klassisches Liebes-Melodram mit dem Kolorit einer Zeit des Umbruchs. Monarchie und Demokratie stehen sich unversöhnlich gegenüber, der Staat wirkt wie ein starres Korsett, das die Luft zum Atmen abschnürt. Vor dem Hintergrund dieses Duells wird eine Figur besonders prägnant: Charakterkopf Paul Giamatti spielt einen Polizisten, der seine karriereschädigende Herkunft (er ist Metzgersohn) dadurch zu überspielen sucht, dass er sich als korrupter Helfershelfer des Kronprinzen andient. Er ist das heimliche Zentrum dieses Films. tok "The Illusionist" ist bei Ascot-Elite erschienen. Extras: Eindrücke von den Dreharbeiten und ein begleitender Audio-Kommentar von Regisseur Neil Burger.

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