Das Jugend-Symphonie-Orchester und eine Sternstunde
Saarbrücken. 30 Jahre Landes-Jugend-Symphonie-Orchester Saar (LJO): die Erfolgsgeschichte eines Ensembles, in dem junge Instrumentalisten erste praktische Erfahrungen in Zusammenspiel und gemeinschaftlicher Interpretationssuche gewinnen
Saarbrücken. 30 Jahre Landes-Jugend-Symphonie-Orchester Saar (LJO): die Erfolgsgeschichte eines Ensembles, in dem junge Instrumentalisten erste praktische Erfahrungen in Zusammenspiel und gemeinschaftlicher Interpretationssuche gewinnen.Beim Jubiläumskonzert am Samstag in der gut gefüllten Congresshalle hatten die LJO-Youngsters eine Sternstunde, hätte das Programm doch auch Berufsmusiker bis zum Äußersten gefordert. Unter Alexander Mayer, ihrem Ersten Gastdirigenten, hatten sie eine Dvorak-Symphonie und zwei Werke von Edward Elgar ausgetüftelt - Werke für orchestrales Miteinander und solistisches Hervortreten.
Satter Streicherklang grundierte Dvoraks 9. Symphonie "Aus der Neuen Welt". Sehr präzise die rhythmischen Kanten und Verfremdungen, prachtvoll geschmeidig Flöte und Klarinette, sonor-gefühlvoll das Englischhorn (Largo). Eine schwungvolle, fast tänzerische Interpretation, geschärft durch akkurate Blech-Arbeit. In Elgars Cello-Konzert e-Moll hielt Dirigent Mayer dann den Drang seiner Schützlinge zurück, damit Solist Gustav Rivinius, einer der LJO-Solisten der ersten Stunde, stets deutlich zu vernehmen war. Ein großer, romantisch gefühlvoller Cello-Part mit dynamisch aufmerksamer Orchester-Begleitung.
Zum Abschluss erklangen Elgars Enigma-Variationen, die in schäumender Orchestrierung den LJO-Nachwuchs zu Brillanz und Schwung aufstachelten. Man wuchs über sich hinaus und steigerte sich unter Mayers heftiger Gestik zu einer stürmischen Gesamtleistung. pes