Das Instrument wird zum Star: Start der "Operation Orchester"

Saarbrücken/St. Ingbert. Mozarts "Zauberflöte" mal ganz anders: Die "heil'gen Hallen" ertönen beim Laternenumzug, alle Sänger werden nachhause geschickt - nur Papageno, verkörpert von Stefan Röttig, widersetzt sich der Revolte und flirtet trotzig mit einer Klarinette statt mit seinem Vogelmädchen

 Proben in der Alten Schmelz in St. Ingbert für "Operation Orchester. Oper ohne Sänger". Foto: Dietze

Proben in der Alten Schmelz in St. Ingbert für "Operation Orchester. Oper ohne Sänger". Foto: Dietze

Saarbrücken/St. Ingbert. Mozarts "Zauberflöte" mal ganz anders: Die "heil'gen Hallen" ertönen beim Laternenumzug, alle Sänger werden nachhause geschickt - nur Papageno, verkörpert von Stefan Röttig, widersetzt sich der Revolte und flirtet trotzig mit einer Klarinette statt mit seinem Vogelmädchen. "Operation Orchester" heißt die Produktion, mit der das Saarländische Staatstheater (SST) den Klangkörper aus dem Graben holt und ins Rampenlicht stellt. Besser gesagt: in ein aus zig Papiertüten schimmerndes Lampionlicht in der Industriekathedrale Alte Schmelz in St. Ingbert, wo diese "Oper ohne Sänger" wegen des Umbaus im Großen Haus stattfindet.

Regie führt der Schweizer Tom Ryser, und der kennt sich "Im Orchestergraben" aus: Hat er doch als Hausregisseur des eidgenössischen Clownsduos Ursus & Nadeschkin die gleichnamige erfolgreiche Inszenierung rund um Beethovens Fünfte entwickelt, um Klassik "auf andere Weise transparent zu machen". Der gebürtige Basler, Jahrgang 1966, mag Projekte, "bei denen man vorher nicht weiß, wie's geht". Das wiederum wusste SST-Operndirektorin Brigitte Heusinger, die ihn von der Oper Basel her kennt und nun für dieses Projekt verpflichtet hat (musikalische Leitung: Andreas Wolf; Arrangements: Natalya Chepelyuk). "Mich fasziniert das Arbeiten mit großen Gruppen", erzählt Ryser. Aber weshalb nun gerade die "Zauberflöte"? Weil sie für Ryser "vollgepackt ist mit Experiment, Ausbruch und Suche" und das Staatsorchester außerdem mit der Musik bestens vertraut ist. Partizipation heißt das Stichwort, deshalb sollen die Zuschauer mitten drin sitzen im Orchester und "eintauchen in eine Klangwelt", die kreisförmig um ein Kronleuchtergestell angeordnet ist. Was Ryser sich wünscht? Hoffentlich, sagt er, "wird's für alle ein sinnliches Erlebnis!" kek

Premiere am heutigen Samstag. Wieder: 30. März, 14. April. Beginn jeweils 19.45 Uhr; Bustransfer ab Staatstheater um 19.15 Uhr. Karten, Infos unter Tel. (06 81) 3 09 24 86.

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