Einrichtungstipps Mehr Gemütlichkeit fürs eigene Heim

Lorsch/Landsberg · Vor allem über Farben und Materialien gelingt es, die Wohnräume in der kalten Jahreszeit gemütlicher zu machen.

 Dekorative Objekte aus Naturmaterialien können Akzente im Wohnraum setzen.

Dekorative Objekte aus Naturmaterialien können Akzente im Wohnraum setzen.

Foto: dpa-tmn/Habs-Joachim Kürtz

() Die Tage sind wieder kürzer geworden, es ist Zeit, es sich wieder zu Hause gemütlich zu machen. Doch was schafft überhaupt Gemütlichkeit? „Das ist individuell. Was für den einen gemütlich ist und für ihn Nestwärme bedeutet, wirkt auf den anderen langweilig“, sagt die Farbexpertin Hildegard Kalthegener aus Lorsch in Hessen. Doch es gibt einiges, das ganz generell eine kuschelige Atmosphäre schafft. Das sind zum einen die Farben. Hier sind warme und zurückhaltende Töne gut. Dazu gehören alle Schattierungen von Gelb über Orange bis Rot – die Farben des Herbstlaubes also. Hinzu kommen Grau und Brauntöne wie Kaffee, Nougat und Schokolade. Allerdings sollte man es damit auch nicht übertreiben. „Clever ist es, mit frischen Farben Akzente zu setzen“, rät Kalthegener. „Etwa Tannengrün und Petrol zu warmen Nuancen zwischen Milch und Honig, Goldocker und Karminrot.“

Eine aktuell im Design angesagte Farbe ist Violett, die thematisch auch in Richtung Weihnachten geht und daher im Herbst und Winter vermehrt im Handel auftauchen könnte. Sie wirkt vor allem in Kombination mit Weiß, Olivgrün oder Senfgelb. Aber die Farbexpertin betont: „Damit sollten keine großen Flächen oder langlebige Möbel wie etwa eine Küche gestrichen werden. Auch mit violetten Sofas wäre ich vorsichtig.“

Sehr gefragt und mit vielen Farben gut kombinierbar ist hingegen Messing – nicht nur als Material, sondern auch als Farbe. Dazu rät Trendforscherin Gabriela Kaiser aus Landsberg am Lech auch bewusst beim Wunsch, mehr Wärme in die Wohnung zu bringen. Wärme und Atmosphäre schaffen auch viele Stoffe für Gardinen, Kissen und Wohndecken. Sie im Herbst hervorzuholen, liegt daher nahe. Ein Tipp: Bei den Decken sollte man auch nicht sparen.

„Immer noch sehr gefragt sind Kissenmeere“, sagt Kaiser. Stylisten von Messen und Möbelschauen nutzen hier bevorzugt viele Einzelteile. Das heißt, nur maximal zwei Kissen sollten gleich aussehen. Der Rest wird nach Lust und Laune zusammengestellt, zum Beispiel verschiedene Muster in Rot und dazu als der Haupt-Hingucker ein Fellkissen oder ein kuscheliges Kissen mit angesagtem Lama-Motiv. Wie bei allen Arrangements gilt auch hier: Am schönsten wirken Deko-Objekte in einer ungeraden Anzahl.

Insgesamt heißt es bei den Materialien: zurück zur Natur. „Der Trend geht weg von den Kunstfasern hin zu den natürlichen Stoffen wie Leinen, Baumwolle, Filz, Samt und Kord. Auch wenn diese Materialien viel empfindlicher sind als die pflegeleichten Kunstfasern“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie. Sie erklärt sich die Beliebtheit der ursprünglichen Materialien so: Die Menschen kennen diese Stoffe von den Eltern und Großeltern. Sie sind damit ein Stück alte Heimat. Und ein Hauch Nostalgie und Heimatgefühl sind in der schnelllebigen Welt vielen wichtig. Accessoires eignen sich zum regelmäßigen Austausch. Für den Herbst oder Winter bieten sich ebenso natürliche Materialien an. Zum Beispiel Treibholz. Einen Hauch von Nestwärme strahlen auch Keramiken aus.

„Schon länger im Trend sind Felle“, berichtet Kaiser. Sie sehen nicht nur gemütlich aus, sondern wärmen auch noch. Das Gleiche gilt für Filz. Einen großen Einfluss auf die Wohnatmosphäre hat das Licht. Hier kann man viel falsch machen. „Schlechtes Licht ist immer ungemütlich“, erklärt Geismann. Eine sehr helle Deckenleuchte wie im Büro oder in der Küche beschert eine nüchterne Stimmung. Für Gemütlichkeit sorgt dagegen eine punktuelle Beleuchtung, zum Beispiel mit Stehlampen, Tischleuchten oder einer tief hängenden Leuchte über dem Beistelltisch.

Die Klassiker für eine gemütliche Stimmung sind Laternen und naürlich Kerzen – und dies auch in Zeiten von Leuchtdioden mit echtem Feuer. „Das ist eben ein Ur-Element, richtige Kerzen sind nach wie vor äußerst gefragt“, sagt Trendanalystin Gabriela Kaiser.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort