"Das hat mir einfach Spaß gemacht"

Heusweiler. Es war sein Lehrer in der Volksschule, dessen Begeisterung für Technik und Physik auf Dieter Quirin abfärbte und der somit schon früh die Weichen für seinen beruflichen Werdegang stellte. Denn Dieter Quirin schlug nicht, wie von seinen Eltern angedacht, die Beamtenlaufbahn ein, sondern entschied sich im Alter von 14 Jahren für eine Lehre als Elektroinstallateur

Heusweiler. Es war sein Lehrer in der Volksschule, dessen Begeisterung für Technik und Physik auf Dieter Quirin abfärbte und der somit schon früh die Weichen für seinen beruflichen Werdegang stellte. Denn Dieter Quirin schlug nicht, wie von seinen Eltern angedacht, die Beamtenlaufbahn ein, sondern entschied sich im Alter von 14 Jahren für eine Lehre als Elektroinstallateur. "Das hat mir einfach Spaß gemacht", sagt der 72-Jährige heute. So viel Spaß, dass er nach der Gesellenprüfung die Meisterschule besuchte und 1965, mit gerade mal 23 Jahren, Saarlands jüngster Elektromeister wurde."Damals", das war die Zeit, in der die Zimmer in herkömmlichen Wohnhäusern in der Regel mit einer Steckdose und einem Lichtschalter ausgestattet waren. Gemessen an heutigen technischen Standards kaum noch vorstellbar. Und so spricht auch Dieter Quirin von einer "Explosion in der Entwicklung der Elektrotechnik", die mit dem Einzug der Waschmaschine in den Alltag begonnen habe. "Die Technik hat sich kolossal verändert, und auch unser Berufsfeld entwickelt sich permanent weiter", sagt Quirin. 1970 machte sich der Elektromeister in seinem Elternhaus in Heusweiler selbstständig. Nach wie vor ist dort der Sitz der Firma. "Viel Platz war nicht notwendig. Ich hatte mir ein kleines Lager und eine kleine Werkstatt eingerichtet", erzählt Quirin, dessen Sohn Alexander die Geschäftsführung 2005 übernommen hat.

Heute unterscheide man zwei Arten von Installationen: Die konventionelle, also die mit Licht und Schalter, und Bussysteme, bei denen alles per Computer gesteuert wird und mehrere Bauteile und Gewerke miteinander verbunden sind. "Sie können mittlerweile per Handy von außerhalb steuern, wann sich zu Hause die Heizung einschaltet, die Kaffeemaschine angeht und sich die Rollläden schließen. Alles kein Problem. Und diese Entwicklung ist noch lange nicht am Ende", so der Senior-Chef, der sich schon vor 25 Jahren mit dem Bau von Datennetzen beschäftigt hat.

Mit seinen 72 Jahren arbeitet er noch immer im Betrieb mit. "Warum soll ich in der Küche sitzen und dort aus dem Fenster schauen, wo ich doch im Büro ein viel größeres habe", sagt er mit einem Lachen. Zwar zählen Elektroinstallationen in privaten Häusern nicht zum Hauptgeschäft des Betriebs, aber auch bei kleineren technischen Problemen sind die Kunden dort an der richtigen Adresse. "Wenn jemand anruft, weil das Licht im Keller nicht mehr funktioniert, fahren wir vorbei und reparieren das. Das ist doch selbstverständlich. Das gehört zu unserem Beruf dazu." Wann er zum letzen Mal die unliebsame Erfahrung eines Stromschlags gemacht hat, weiß Quirin nicht mehr, aber: "Ich erinnere mich noch sehr gut, wie es sich anfühlt. Ich hatte stets Respekt vor Strom und weiß, wie gefährlich er sein kann."

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