Das Bleibende im Flüchtigen

Merzig

Merzig. Eine unter regionalen Vorzeichen bessere Wahl hätte die Jury des Gustav-Regler-Preises kaum treffen können: Mit Hans Arnfrid Astel (Foto: SZ) erkennt sie den in Würdigung von Werk und Leben Gustav Reglers im Dreijahresrhythmus von dessen Geburtsstadt Merzig verliehenen wichtigsten saarländischen Literaturpreis - der Kunstpreis des Landes fällt nur alle sechs Jahre Autoren zu - einem Dichter zu, der wie kaum ein zweiter über die Gabe des Staunens verfügt. Über Jahrzehnte hinweg hat sich Astel als Großmeister der literarischen Kurzform erwiesen und in Abertausenden von Epigrammen nicht nur politische und soziale Verwerfungen der Republik kenntlich gemacht, sondern auch "biologische Mythen bei der Sprachwurzel gepackt und in die Gegenwart verfolgt", wie die Jury treffend erklärt. Als Herausgeber der "Lyrischen Hefte" und als Literaturredakteur beim SR hat sich Astel (77) "stets in freier Rede für Aufklärung und Gerechtigkeit eingesetzt", rühmt die Jury.Den Regler-Förderpreis des SR erhält die junge Österreicherin Cordula Simon für ihre Erzählung "Odjessa", in der sie ein Studentinnenleben in einem ukrainischen Wohnheim skizziert. Die Preisvergabe ist am 29. Mai im Merziger Rathausfestsaal. cis

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