Commerzbank kauft Dresdner Bank für 9,8 Milliarden Euro

Frankfurt. Die Commerzbank übernimmt für insgesamt 9,8 Milliarden Euro in zwei Schritten die angeschlagene Dresdner Bank und stemmt damit den größten Deal in der deutschen Finanzbranche seit Jahren

Frankfurt. Die Commerzbank übernimmt für insgesamt 9,8 Milliarden Euro in zwei Schritten die angeschlagene Dresdner Bank und stemmt damit den größten Deal in der deutschen Finanzbranche seit Jahren. Nach monatelangen Fusionsverhandlungen gaben die Aufsichtsräte der Commerzbank und der Dresdner-Bank-Mutter Allianz gestern in außerordentlichen Sitzungen grünes Licht, wie die beiden Dax-Konzerne am Abend mitteilten. Damit entstehe "die führende Privat- und Firmenkundenbank in Deutschland", hieß es in einer Pflichtmitteilung der Allianz. Rund 700 der knapp 1900 Filialen beider Institute bleiben auf der Strecke. Den Angaben zufolge fallen durch die Fusion 9000 Vollzeitstellen weg, davon 2500 im Ausland. Diese sollen "sozialverträglich abgebaut werden", hieß es in der Mitteilung weiter. Die Commerzbank übernimmt zunächst 60,2 Prozent der Konkurrentin Dresdner Bank und will den Rest in einem zweiten Schritt erwerben. Abgeschlossen sein soll die Transaktion spätestens Ende 2009. Die Allianz wird mit knapp 30 Prozent größter Aktionär der neuen Commerzbank. Zudem erwirbt der Versicherungsriese die Commerzbank-Fondstochter Cominvest. Die Dresdner-Tochter Oldenburgische Landesbank bleibt in der Allianz-Gruppe. Vereinbart wurde ein Schirm für Risikopapiere, zu dem die Allianz 975 Millionen Euro sowie die Commerzbank 275 Millionen Euro beisteuert. Die Dresdner Bank war infolge der seit Sommer 2007 tobenden Finanzmarktkrise tief in die Verlustzone gerutscht, nach letzten Zahlen türmten sich knapp drei Milliarden Euro Belastungen auf. Vor allem die Investmentbanking Sparte Dresdner Kleinwort geriet in Bedrängnis. Die Allianz hatte die Dresdner Bank 2001 für rund 23 Milliarden Euro übernommen und teuer saniert. dpa

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