Chef der BayernLB bleibt im Amt

München. Nach einem beispiellosen Machtkampf zwischen Staatsregierung und bayerischen Sparkassen bleibt die BayernLB-Führungsspitze im Amt. Bank-Chef Michael Kemmer (Foto: dpa) und seine fünf Vorstandskollegen sollten ihre Posten behalten, sagte der bayerische Sparkassen-Präsident Siegfried Naser am Freitagabend nach einer über fünfstündigen Krisensitzung mit CSU-Vertretern in München

München. Nach einem beispiellosen Machtkampf zwischen Staatsregierung und bayerischen Sparkassen bleibt die BayernLB-Führungsspitze im Amt. Bank-Chef Michael Kemmer (Foto: dpa) und seine fünf Vorstandskollegen sollten ihre Posten behalten, sagte der bayerische Sparkassen-Präsident Siegfried Naser am Freitagabend nach einer über fünfstündigen Krisensitzung mit CSU-Vertretern in München. Vertreter der Staatsregierung wollten Kemmer wegen der Milliarden-Löcher bei der Bank eigentlich feuern. "Der Vorstand arbeitet weiter wie bisher", sagte Naser aber. Er und Kemmer hätten sich für missverständliche Informationen entschuldigt, die sie den Unterhändlern von CSU und FDP gegeben hatten. Der scheidende bayerische Finanzminister Erwin Huber (CSU), Chef des BayernLB-Verwaltungsrates, zeigte sich nach der Einigung versöhnlich. Es gehe darum, dass der Freistaat und die Sparkassen als Eigentümer der Landesbank die Angelegenheiten miteinander regelten, sagte Huber in München. "Das Gegeneinander hat keinen Sinn." Die Staatsregierung habe klar gestellt, dass es Enttäuschung auf ihrer Seite gebe. Die klare Entschuldigung Kemmers und Nasers für die missverständliche Informationspolitik habe "die Stimmung verbessert", so Huber. "Das stellt für mich einen Neubeginn dar." Die BayernLB hatte sich im Zuge der US-Immobilienkrise verspekuliert und braucht 6,4 Milliarden Euro an Kapital. Sie ist die erste Bank, die sich unter den Rettungsschirm der Bundesregierung stellt. Wegen der Milliarden-Krise bei der Bank hatte Huber seinen Rückzug angekündigt. Viele CSU-Spitzenpolitiker waren tief verärgert über Naser und Kemmer, weil die beiden am vergangenen Wochenende nicht das ganze Ausmaß der Krise enthüllt hatten. Der designierte Ministerpräsident Horst Seehofer hatte der alten Staatsregierung auferlegt, im Vorstand auf personelle Konsequenzen zu dringen. Seehofer wollte sich am Freitag nicht zu den Querelen äußern. dpa

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