Chancen für KarstadtQuelle-Ausverkauf beginnt - Post streicht 400 Stellen

Essen/Saarbrücken. Die Verhandlungen über eine Fortführung der Karstadt-Häuser in Deutschland laufen auf vollen Touren. Ziel sei es, in einer Gläubigerversammlung am 10. November die Fortführung von 102 Sport- und Warenhäusern bekanntgeben zu können, sagte gestern Thomas Schulz, Sprecher des Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg. 19 weitere Standorte stünden noch auf dem Prüfstand

Essen/Saarbrücken. Die Verhandlungen über eine Fortführung der Karstadt-Häuser in Deutschland laufen auf vollen Touren. Ziel sei es, in einer Gläubigerversammlung am 10. November die Fortführung von 102 Sport- und Warenhäusern bekanntgeben zu können, sagte gestern Thomas Schulz, Sprecher des Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg. 19 weitere Standorte stünden noch auf dem Prüfstand. Um welche Filialen es sich hierbei handelt, wollte der Sprecher nicht sagen. Es hänge von der Haltung der Gläubiger ab, wie viele Häuser erhalten werden können.Schulz zeigte sich grundsätzlich optimistisch, dass Karstadt erhalten werden kann, da dieses Unternehmen über ein völlig anderes Finanzierungsmodell verfüge als Quelle. Man sei nicht auf eine Fremdfinanzierung angewiesen. Denn der Großteil des Umsatzes werde, anders als im Versandhandel, direkt an der Kasse in der Filiale vor Ort gemacht und nicht wie bei Quelle zu einem hohen Prozentsatz von den Kunden in Raten abgezahlt, erläuterte Schulz. Bereits heute soll über mögliche Beiträge der 28 000 Karstadt-Arbeitnehmer zur Sanierung verhandelt werden, etwa über den Verzicht auf Teile des Weihnachts- und Urlaubsgeldes.

Wolfgang Rinder, Betriebsratschef in der Saarbrücker Filiale, nimmt an den Gesprächen teil. Die Stimmung in der Belegschaft sei derzeit "abwartend". Vielen säße der Schock über das Aus von Quelle in den Gliedern. Schließlich habe es auch dort Investoren gegeben, doch dann seien die Träume wie Seifenblasen zerplatzt. In Saarbrücken bemühe man sich darum, nach vorne zu blicken. Jetzt gehe es erst einmal um ein gutes Weihnachtsgeschäft. "Unser Geschäft läuft normal weiter. Wir haben schöne Ware, und die Kunden sollen möglichst gar nicht merken, in welcher Situation wir sind."

Der Betriebsratschef und auch die Geschäftsführerin von Karstadt in Saarbrücken, Silke Neumann-Radziszewski, verweisen auf gute Geschäfte und schwarze Zahlen in der Filiale als stärkste Argumente für deren Erhalt. "Wir konzentrieren uns jetzt auf das Tagesgeschäft, wollen unseren Kunden weiter gute Ware, Qualität und Service garantieren", sagte Neumann-Radziszewski.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort