Saarbrücken. Marc Chagall ist in der Galerie Neuheisel ein guter alter Bekannter. Zu Zeiten von Bernhard Neuheisel waren die schwebenden Paare und Tiere bereits mehrfach zu Gast. Auch bei Neuheisel-Nachfolger Benjamin Knur gilt diese Tradition. 50 Arbeiten aus den Jahren 1954 bis 1980 hat die Galerie, nicht zuletzt durch die guten Kontakte von Bernhard Neuheisel, aus den Beständen der Chagall-Stiftung und zwei Galerien in Deutschland nach Saarbrücken geholt.Falsch machen kann man damit nichts, denn Chagalls Bilderwelt ist nach wie vor beliebt beim Publikum und erst recht bei den Käufern. Für stattliche 43 000 Euro steht die Originallithographie "Der Lenz" aus dem Jahr 1961 zum Verkauf; eine andere Lithographie Chagalls wechselte bereits für einen fünfstelligen Betrag den Besitzer. Die Hälfte der Blätter ist signiert, die Auflagen der Lithographien sind relativ klein und reichen vom Plakatentwurf für Ballette zu Radierungen und Aquatinten. Jedes der Blätter trägt Chagalls Motivwelt in sich und variiert sie mit einer besonderen Mischung aus Liebe und Erfahrung, ohne dass dabei Langeweile beim Betrachten aufkommt. Chagall hält das Versprechen einer Augenfreude - auch wenn ein paar wenige Blätter, wie die Radierungen aus der Serie "Le mauvais sujets", aus der Chagallschen Traumwelt heraustreiben und bei sparsam-sperrigen Einsatz der Farben vor allem durch die Linie und eine weniger harmonieversessene Komposition wirken. Sie zu entdecken, ist hier die wahre Augenfreude.

Bis 7. Juli. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr und von 14.30 bis 18.30 Uhr. Samstag von 10 bis 14 Uhr. www.galerie-neuheisel.de