Sicher leben im Saarland Den alten Schutzmann gibt’s nicht mehr

Hüttersdorf · Im Hüttersorfer Kulturhaus ging es beim Diskussionsabend des CDU-Ortsverbandes um „Sicher leben im Saarland“.

 Sicher leben im Saarland: Zu einem Diskussionsabend hatte der CDU-Ortsverband Hüttersdorf eingeladen. Im Podium diskutierten (von links) Gero Sammarco, MdL Ruth Meyer, Polizeipräsident Norbert Rupp und Wolfgang Barbian, Leiter der Polizeiinspektion Lebach.

Sicher leben im Saarland: Zu einem Diskussionsabend hatte der CDU-Ortsverband Hüttersdorf eingeladen. Im Podium diskutierten (von links) Gero Sammarco, MdL Ruth Meyer, Polizeipräsident Norbert Rupp und Wolfgang Barbian, Leiter der Polizeiinspektion Lebach.

Foto: Lorenz

Sicherheitslage und Sicherheitsgefühl – die beiden Wörter bestimmten den Abend im Hüttersorfer Kulturhaus, zu dem der CDU-Ortsverband eingeladen hatte. Es ging um das Thema „Sicher leben im Saarland und wie sicher ist mein Haus, mein Ort, meine Familie“. Eingeladen waren Landespolizeipräsident Norbert Rupp, die innenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Ruth Meyer (MdL), der Leiter der Polizeiinspektion (PI) Lebach Wolfgang Barbian und Gero Sammarco, technischer Berater der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle.

Lebach, Schmelz und Saarwellingen gehören zur Polizeiinspektion Lebach. Polizeiposten bestehen in Schmelz und Saarwellingen, die jeweils noch mit drei Mann besetzt sind. Doch durch Urlaub oder Krankheit sei oft nur ein Polizist vor Ort, merkte Rupp an. Er versuchte, den gut 60 Zuhörern die Polizeireform zu erklären und näher zu bringen. Durch die Haushaltsnotlage seien in der Vergangenheit keine neue Polizisten eingestellt worden. Das räche sich jetzt. Doch durch die neuen Anwärter, deren Ausbildung über dreieinhalb Jahre geht, werde sich die Lage dann 2021 entschärfen. Rupp merkte an, dass das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung schwinde. Dies hänge aber mit den Ereignissen in Berlin, Köln oder Paris zusammen, um einige Beispiele zu nennen. Die Sicherheitslage, die Sicherheitssituation in der Region seien in Ordnung. Dies bewiesen die Zahl der Einbrüche und Unfälle.

Speziell für die PI Lebach ist geplant, in Schmelz und Saarwellingen eine feste Sprechzeit des Polizeipostens einzurichten. Zehn bis 15 Stunden soll dann ein Beamter zu einer festen Zeit, die mit der Gemeinde abgeklärt werde, für Fragen, Sorgen und Nöte zur Verfügung stehen. Barbian erklärte das Prozedere bei einem Hilferuf. Zum Beispiel bei einem Unfall ruft ein Beteiligter die 110 an. Der Notruf wird sofort weiter nach Lebach geleitet. Ein Kommando kann ausrücken. Ruth Meyer sprach davon, dass sich die Arbeit der Polizei grundlegend geändert habe. Das Bild vom Schutzmann um die Ecke sei nicht mehr realistisch. Sehr große Manpower müsste in Bekämpfung von Kriminalität im Internet aufgebracht werden. Da brauche es auch viele Experten.

Ein großer Augenmerk wurde bei der Veranstaltung auf die Sicherheit im eigenen Haus gelegt und was jeder dazu selbst beisteuern kann. Ein wachsamer Nachbar sei sehr wichtig. Licht ums Haus, vor allem im hinteren Bereich und an nicht gut einzusehenden Stellen, mahnte Sammarco an. Die Diebe, so der Sicherheitsbeamte, wählten sich nicht lange ihre Ziele aus. Sie spionieren in der Regel nichts aus. „Das ist zu zeitaufwändig.“ Der Schraubendreher ist meist das einzige Werkzeug, das der Einbrecher benutzt. Damit kann er mit wenigen Handgriffen Fenster und Türen öffnen. Die Hausbesitzer sollten ihre Fenster mit entsprechenden Sicherungsmaßnahmen nachrüsten. Fenster nie gekippt lassen, abschließbare Fenstergriffe wählen. Durch Lichtschächte oder Kellertüren stiegen Einbrecher selten ein. Denn sie wüssten nicht, was sie dann dort erwarte. Schlafzimmer seien geeigneter. Ein Bruch dauere zwischen fünf und acht Minuten. Um die Häuser sicherer zu machen, kommen er und und seine Kollegen auch zu den Menschen nach Hause, um sie kostenlos über entsprechende Maßnahmen zu informieren. Entsprechende Broschüren informieren ebenfalls darüber.

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