Bundesregierung will Steueroasen per Gesetz ins Visier nehmen

Berlin/Brüssel. Die Bundesregierung macht im Kampf gegen Steueroasen ernst. Privatpersonen und Unternehmen, die mit bestimmten Staaten und intransparenten Finanzzentren Geschäfte machen, müssen künftig den Fiskus umfassend informieren. Wer sich weigert, soll in Deutschland steuerlich stärker belastet werden und Vorteile verlieren

Berlin/Brüssel. Die Bundesregierung macht im Kampf gegen Steueroasen ernst. Privatpersonen und Unternehmen, die mit bestimmten Staaten und intransparenten Finanzzentren Geschäfte machen, müssen künftig den Fiskus umfassend informieren. Wer sich weigert, soll in Deutschland steuerlich stärker belastet werden und Vorteile verlieren. Das geht aus einem gestern bekannt gewordenen Gesetzentwurf von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hervor. Nach Widerstand aus der Union und von Steuerrechtsexperten wurden erste Pläne etwas abgemildert. Sie hatten kritisiert, dass jeder Geschäftsverkehr etwa mit der Schweiz, Österreich und Luxemburg erfasst und wegen der Vorgaben des ursprünglichen Referentenentwurfes blockiert werden könnte. Eine Firma mit Zweigbetrieb in der Schweiz könnte dort entstehende Kosten unter Umständen nicht mehr in Deutschland steuerlich geltend machen. Der Entwurf soll morgen im Kabinett erörtert werden. In Deutschland gehen nach Schätzungen jährlich etwa 50 Milliarden Euro durch Steuerhinterziehung verloren. dpa

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