Büchner-Preisträger: "Können wir eine Pause machen?"

Darmstadt. Ein Scherz? Ein dringlicher Wunsch? "Können wir eine Pause machen", fragte der generell zurückhaltende Walter Kappacher (Foto: dpa), als er am Samstag in Darmstadt den Georg-Büchner-Preis entgegen nahm

Darmstadt. Ein Scherz? Ein dringlicher Wunsch? "Können wir eine Pause machen", fragte der generell zurückhaltende Walter Kappacher (Foto: dpa), als er am Samstag in Darmstadt den Georg-Büchner-Preis entgegen nahm. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verlieh dem 71-jährigen Österreicher die bedeutendste deutsche Literaturauszeichnung, dotiert mit 40 000 Euro, für "seine hoch musikalische, feinst komponierte und trotzdem gelassene, gleichsam atmende Prosa". Kappacher pflege "einen melancholischen Blick auf Welt und Menschen, der falschen Trost verweigert und gerade deshalb tröstlich wirkt".In seiner Dankesrede schilderte Kappacher seine Jugend sowie die Hinwendung zur Literatur. "Auch ich habe das Schreiben wahrscheinlich durch das Lesen erlernt", sagte er. "Für mich jedenfalls zählte immer bloß die Qualität einer künstlerischen Arbeit, egal ob sie vor 2000 Jahren oder vor 20 entstanden war."Auch im vergangenen Jahr war der Georg-Büchner-Preis mit Josef Winkler ("Roppongi, Requiem für einen Vater") an einen Österreicher gegangen. Frühere Preisträger sind unter anderen Friedrich Dürrenmatt, Heinrich Böll, Erich Kästner, Günter Grass, Elfriede Jelinek, Wolfgang Hilbig und Wilhelm Genazino. Die Akademie verlieh neben dem Georg-Büchner-Preis noch zwei weitere Auszeichnungen, die beide mit 12 500 Euro dotiert sind. Die Kunst- und Wissenschaftshistorikerin Julia Voss erhielt den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa. Den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay bekam der Kritiker und Lyriker Harald Hartung. dpa/red

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