kolumne unsere Woche Brüsseler Bürokratie-Monster

Seit Freitag ist sie nun also in Kraft, die berühmt-berüchtigte Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Allein der Name lässt schon erahnen, dass da ein hübsches bürokratisches Monster von Brüssel aus über den Kontinent gekrochen kommt. Die EU hat es so gewollt, weil sie nicht zuletzt den großen, weltweit agierenden Datenkraken wie Facebook, Google, Amazon und Co. auf die Füße treten und Fesseln anlegen wollte. Das ist löblich, zumal in einer Zeit wie heute der Schutz unserer ganz persönlichen Daten so gefährdet scheint wie noch nie.

kolumne unsere Woche: Brüsseler Bürokratie-Monster
Foto: SZ/Robby Lorenz

Man muss sich allerdings schon fragen, ob die EU hier nicht den Bogen ein wenig überspannt hat. Und das sage ich jetzt nicht wegen der Flut von DSVGO-Hinweismails, die seit Tagen wohl nicht nur auf mich einprasselt. Auch kleine Unternehmen, Internetblogger und auch alle Vereine sind von den Bestimmungen der Verordnung betroffen – wie wollen sie dem gerecht werden? Und ist das Risiko, dass mit persönlichen Daten in einem Kirchenchor, Sportverein oder der Katholischen Frauengemeinschaft Schindluder getrieben wird, tatsächlich so groß? Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht, so auch hier wieder.

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