Brüderle gegen Einstieg Deutschlands bei Luftfahrtkonzern EADS

Berlin. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) lehnt eine Staatsbeteiligung zur Sicherung des deutschen Einflusses beim europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS ab. Zur Frage nach der künftigen Aktionärsstruktur bei der Airbus-Mutter sagte Brüderle: "Meine Sympathie ist, eine möglichst marktwirtschaftliche Lösung zu erreichen

Berlin. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) lehnt eine Staatsbeteiligung zur Sicherung des deutschen Einflusses beim europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS ab. Zur Frage nach der künftigen Aktionärsstruktur bei der Airbus-Mutter sagte Brüderle: "Meine Sympathie ist, eine möglichst marktwirtschaftliche Lösung zu erreichen." Die Gespräche seien aber noch nicht in einem abschließenden Stadium. Im Gegensatz zu Deutschland ist Frankreich direkt an EADS beteiligt. Heute will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Finanzminister Wolfgang Schäuble, Kanzleramtschef Ronald Pofalla (beide CDU) und Brüderle über die Optionen beraten. Das Treffen im Kanzleramt wurde angesetzt, weil der deutsche Autobauer Daimler einen Ausstieg bei EADS erwägt. Daimler hält derzeit noch einen Anteil von 15 Prozent und 22,5 Prozent der Stimmrechte an dem europäischen Konzern. Daimler soll dem Bund die Hälfte seines 15-Prozent-Anteils zum Kauf angeboten haben. Zusammen mit dem bei einem deutschen Bankenkonsortium geparkten Paket von weiteren 7,5 Prozent könnte es damit um 15 Prozent bei EADS gehen. Das Aktienpaket ist rund fünf Milliarden Euro wert.Die Regierung will die deutsch-französische Machtbalance wahren, um die deutschen Airbus-Standorte vor allem in Nord- und Süddeutschland zu schützen. "EADS ist zu 80 Prozent Airbus", sagte Brüderle zur Dominanz des europäischen Flugzeugbauers im EADS-Konzern. dpa/afp

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