Saarbrücken. Etwa zwei Jahrzehnte nachdem der Versuch der Karlsberg-Brauerei gescheitert ist, ein saarländischen Weizenbier zu etablieren, nimmt die Saarbrücker Bruch-Brauerei einen neuen Anlauf. Brauereichef Thomas Bruch wird das Bier am kommenden Sonntag beim 29.Bruchbierfest in Saarbrücken erstmals ausschenken. Das Bier, das Bruch einfach "Weizen" nennt, wird in 30- und 50-Liter-Fässern, in Halbliter- und in Drittelliter-Stubbi-Flaschen abgefüllt. "Weizenbier brauen in Deutschland ja viele, aber wir sind die ersten, die es in Stubbi-Flaschen füllen. Wir glauben an diese Flasche", sagt Thomas Bruch. Durch die kleineren Flaschen werden der Bierkasten leichter, und durch die kleinere Menge stehe Bier nach dem Öffnen nicht so schnell ab, argumentiert Bruch. Einmalig dürfte auch sein, dass man das Weizenbier direkt aus der Flasche trinken kann. "Es ist weniger Kohlensäure drin, als das sonst bei Weizenbieren der Fall ist. So kann man aus der Flasche trinken und muss auf Partys nicht erstmal ein Weizenglas suchen", erklärt Bruchs Marketing- und Vertriebsleiter Jonas Kirch. Das Etikett ziert ganz bewusst ein leicht nachgebessertes Bruch-Firmenzeichen aus den 60er Jahren und der eher dezente Biername "Weizen". "Eine Brauerei lebt aus der Tradition, sie darf aber nicht in der Tradition verharren", sagt Thomas Bruch, der die 1702 gegründete und letzte noch produzierende Saarbrücker Brauerei in der achten Generation führt. Bruch arbeite schon länger an einem Weizen, sagt Jonas Kirch. "Wir hatten aber nie ein Ergebnis, von dem wir gesagt haben: Das können wir in die Flasche bringen. Mit dem neuen Bier haben wir Blindverkostungen gemacht - und es hat immer gut abgeschnitten."