Eu-Gipfel Britische Einsichten

Theresa May hat sich verrechnet. Am Anfang der Brexit-Verhandlungen mag sie – ebenso wie viele Befürworter in ihrer Partei – geglaubt haben, die Europäer ließen sich einfach über den Tisch ziehen oder mit dunklen Andeutungen über das Scheitern eines Deals zu Zugeständnissen hinreißen lassen.

Eu-Gipfel: Britische Einsichten
Foto: SZ/Robby Lorenz

Nichts davon ist geschehen. Die 27 verbleibenden Unionsmitglieder offenbaren im Gegenteil einen Zusammenhalt, der überraschend ausfällt. Da wird mit großer Einigkeit für die Zukunft der Polen oder Tschechen in Großbritannien ebenso gekämpft wie für offene Grenzen, die den europäischen Unternehmen zugutekommen. Und zwar allen. Die britische Premierministerin hat wohl gemerkt, dass sie dabei ist, den Brexit-Prozess gegen die Wand zu fahren und dass die Schäden für das Vereinigte Königreich dabei deutlich weiter gehen als für die EU. Deshalb hat sie nun andere Töne angeschlagen. Und das war gut so. Denn beide Seiten müssten wissen, dass sie auch eine getrennte Zukunft nur dann einigermaßen stabil und prosperierend sichern können, wenn sie diese miteinander gestalten.

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