Saarlouis. Die Wirtschaft könnte noch viel mehr von der Bundeswehr profitieren. "Unsere Zeitsoldaten bringen nach ihrem Ausscheiden eine Fülle von Qualifikationen mit, die von Unternehmen gut genutzt werden können. Hier liegt für die Wirtschaft erhebliches Potenzial brach. Geben Sie den Soldaten eine Chance." Das sagte der Kommandeur der Luftlandebrigade 26 Saarland, Brigadegeneral Eberhard Zorn, in Saarlouis bei der jüngsten Veranstaltung des "Offenen Kasinos" zur Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Wirtschaft. Am Beispiel der Luftlandebrigade 26 nannte Zorn Zahlen: Von den rund 3800 Soldaten scheiden jährlich 350 aus - zehn Offiziere, 45 Feldwebel, 85 Fachdienstunteroffiziere und 210 Mannschaften. Das Ausbildungsangebot reiche vom qualifizierten Facharbeiter über den Meister bis zum Abschluss an den bundeswehr-eigenen Hochschulen. Diese 350 Soldaten gelte es, wieder am zivilen Arbeitsmarkt unterzubringen. Zur Verbesserung der Zusammenarbeit wurde im Jahre 2008 die "Kooperation Bundeswehr und Wirtschaft im Saarland" gegründet. Ihr Ziel: Die Entwicklung eines qualifizierten Personalaustausches zwischen Wirtschaft und Armee, um Zeitsoldaten nach ihrem Ausscheiden einen Wiedereinstieg ins zivile Berufsleben zu ermöglichen. Neben Unternehmen gehören auch die Handwerkskammer (HWK) und die Industrie- und Handelskammer (IHK) der Kooperation an. Der für Rheinland-Pfalz und Saarland zuständige Berufsförderungsdienst (BFD) sitzt in Trier. Mit der HWK wird derzeit ein Berufsfindungsseminar für Zeitsoldaten angeboten. Die Zusammenarbeit mit der IHK, so BFD-Leiter Markus Grunenberg, sei noch am Anfang, soll aber zusehends intensiviert werden. Der BFD unterhalte zudem eine kostenlose Stellenbörse, wo die Unternehmen ihre Personalwünsche präsentieren können. ur