Brauereichef: Sieg im Streit um Karlsberg-Jahresabschluss

Saarbrücken. Karlsberg-Chef Richard Weber (Foto: SZ) hat gegenüber der Münchner Brauerei- und Immobiliengruppe Schörghuber gestern vor dem Landgericht Saarbrücken einen Sieg davongetragen (Az.: 8 KFH 0210/08). Das teilte das Landgericht mit

Saarbrücken. Karlsberg-Chef Richard Weber (Foto: SZ) hat gegenüber der Münchner Brauerei- und Immobiliengruppe Schörghuber gestern vor dem Landgericht Saarbrücken einen Sieg davongetragen (Az.: 8 KFH 0210/08). Das teilte das Landgericht mit. Das Gericht lehnte den Antrag auf eine einstweilige Verfügung ab, nach der Karlsberg-Chef Richard Weber die Aufstellung des Jahresabschlusses 2007 nicht beeinflussen darf. Damit darf Weber auch künftig Weisungen erteilen, die den Jahresabschluss 2007 der Karlsberg-Brauerei betreffen. Dennoch will man den Abschluss für das Geschäftsjahr jetzt "kurzfristig aufstellen", wie es in der Stellungnahme der Brauerei heißt. Der Streit zwischen der Karlsberg-Brauerei und der Münchner Gruppe (Paulaner, Culmbacher) schwelt schon länger. Zusammen mit dem niederländischen Bierriesen Heineken gründeten die Münchner vor fünf Jahren das Gemeinschaftsunternehmen die Brau Holding International GmbH (BHI) mit Sitz in München. Die BHI hält 45 Prozent an der Karlsberg International Brand GmbH (KIB), in der das inländische Biergeschäft der Homburger zusammengefasst ist (Karlsberg, Königsbacher sowie die Logistiktochter Vendis). Die BHI-Partner stiegen vor fünf Jahren zu einem Kaufpreis von 120 Millionen Euro bei der KIB ein. Darüber hinaus wurde damals vereinbart, dass die BHI ab 1. April 2009 weitere 15 Prozent an der KIB übernehmen kann - zum Preis von 48 Millionen Euro. Heineken und Schörghuber haben - gerechnet ab dem 1. April 2009 - 18 Monate Zeit, diese Option zu ziehen, danach müssen sie auf Verlangen von Weber kaufen. Die Münchner glauben, dass der Wert des Unternehmens diese Zahlungen nicht mehr rechtfertigt. Zurzeit laufen Verhandlungen darüber, wie es mit der Partnerschaft zwischen der BHI und Karlsberg weitergehen soll. Wichtig sei auch, dass "wir uns wieder verstärkt um den Markt kümmern", so Karlsberg-Generalmanager Alle Ypma am Rande des Brauereifestes. low

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