Brasilien bewegt sich bei Klima und Freihandel
Brasilia · . Brasilien will Deutschland und den anderen G7-Staaten bei dem Ziel folgen, im Laufe des Jahrhunderts komplett aus der Nutzung von Kohle, Öl und Gas auszusteigen. Das ging gestern aus dem Entwurf einer Klimaschutzerklärung bei den ersten deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen in der Hauptstadt Brasília hervor.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU ) sieht als Ergebnis aus ihren Treffen mit der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff zudem ein "Momentum" für ein Freihandelsabkommen mit Brasilien und weiteren Staaten Südamerikas - das könnte deutschen Unternehmen neue Märkte erschließen. "Brasilien ist jetzt hier sehr ambitioniert", sagte Merkel mit Blick auf das Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur. Seit 1999 verhandeln EU und Mercosur über Freihandel und den Abbau von Zollschranken. Vollmitglieder sind Argentinien, Brasilien, Uruguay, Paraguay und Venezuela, Bolivien soll folgen. Venezuela bremst bei dem Thema. Ein Knackpunkt ist die Sorge um eine Verdrängung einheimischer Agrarprodukte. "Wir müssen überlegen, ob wir Wege finden, die einigen unterschiedliche Geschwindigkeiten gestatten", sagte Merkel.
Mit Blick auf die rund 1400 in Brasilien tätigen deutschen Unternehmen mahnte Merkel verlässliche Bedingungen an. Diese seien dann auch bereit, noch mehr in Brasilien zu investieren, sagte sie.