Der Automobilzulieferer Bosch blickt wieder mit größerem Optimismus in die Zukunft als noch zum Jahresbeginn. "Nach verhaltenem Start nimmt unser Geschäft im laufenden Jahr wieder Fahrt auf. Maßgeblich dafür sind unsere Internationalität und unsere Innovationskraft", sagte gestern der Ende Juni aus dem Amt scheidende langjährige Chef der Bosch-Kfz-Sparte, Bernd Bohr, auf dem Bosch-Testgelände Boxberg bei Bad Mergentheim. Bohr rechnet für 2013 mit einem Umsatzplus zwischen drei und fünf Prozent. Im vergangenen Jahr erzielte die Kfz-Sparte Erlöse in Höhe von 31 Milliarden Euro.

Besonders das Geschäft mit Diesel-Systemen habe sich zuletzt wieder deutlich positiv entwickelt. Im Saarland produziert Bosch in Homburg Dieselsysteme für Autos und Nutzfahrzeuge. "Soweit ich sehe, ist im Saarland zumindest nichts weiter abgebröckelt", sagte Bohr. Der Diesel sei bei Autos weltweit auf dem Vormarsch, nicht zuletzt weil die Anforderungen an die Abgasemissionen steigen. In Nordamerika - traditionell kein Diesel-Pkw-Markt - planen einheimische Hersteller die Einführung von Diesel-Technik, sodass Bohr bis 2018 dort einen Anteil der Wagen mit Dieselmotor von zehn Prozent erwartet. "In Europa bauen wir für die Abgasnorm Euro 6 unseren Markt ab 2014 spürbar aus." Das spiegele sich auch im Absatz des Bosch-Dosiersystems für den Stickoxid-Katalysator wieder, sagte Bohr. Von dem 2004 eingeführten System wird Ende dieses Jahres das fünfmillionste ausgeliefert, bis Ende 2015 soll die zehnmillionste Anlage verkauft sein. Der Stickoxid-Katalysator ermöglicht Bohr zufolge eine Verbesserung der Stickoxid-Werte um 80 bis 90 Prozent.

Der Verbrennungsmotor sei sowohl wirtschaftlich wie technisch noch lange nicht ausgereizt, sagt Bohr. "Diesel- und Benzinmotor werden in diesem Jahrzehnt die entscheidenden Antriebsquellen bleiben."