Börsengang durch die Hintertür

Bochum · Die Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington nimmt ihre erst vergangene Woche auf Eis gelegten Börsenpläne wieder auf. Das Unternehmen kündigte gestern in Bochum eine reduzierte Preisspanne für seine Aktien an.

Der in letzter Minute abgesagte Gang aufs Parkett soll damit noch gelingen. Er wird allerdings deutlich weniger einbringen als zunächst geplant. Schon morgen ist die Erstnotiz des Papiers geplant.

Beim zweiten Anlauf aufs Parkett wählt die Gesellschaft die Hintertür: Die Aktien werden nur noch großen Investoren angeboten, Kleinanleger gehen leer aus. Bis zu 15,5 Prozent der Aktien sollen sich anschließend im Streubesitz befinden. Ursprünglich wollten die Finanzinvestoren Terra Firma und CPI Capital Partners Europe bis zu 25 Prozent der Aktien an die Börse bringen. Der Börsengang soll jetzt noch maximal knapp die Hälfte der ursprünglich angepeilten rund 1,2 Milliarden Euro einbringen. Bis zu knapp 35 Millionen Aktien wollen die beteiligten Investmentbanken zum Preis von 16,50 bis 17 Euro verkaufen.

Der Vorsitzende des Deutschen Mieterbunds Nordrhein-Westfalen, Bernhard von Grünberg, warnte vor überzogenen Gewinnerwartungen und wies auf einen "jahrelangen Investitionsstau" in vielen Wohnungen hin. "Wer die Aktie kauft, muss wissen, das sind Wohnungen, die einen hohen Instandhaltungsbedarf haben", sagte von Grünberg.

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