BMW kooperiert mit Toyota

München. Der führende Premiumhersteller BMW hat mit dem einstmals weltgrößten Autobauer und Hybrid-Experten Toyota eine weitreichende Zusammenarbeit beschlossen. Das gaben BMW-Vorstand Klaus Draeger und Toyota-Vize Takeshi Uchiyamada gestern bekannt

München. Der führende Premiumhersteller BMW hat mit dem einstmals weltgrößten Autobauer und Hybrid-Experten Toyota eine weitreichende Zusammenarbeit beschlossen. Das gaben BMW-Vorstand Klaus Draeger und Toyota-Vize Takeshi Uchiyamada gestern bekannt. Der Schulterschluss umfasst die Lieferung spritsparender Dieselmotoren von BMW an die Japaner, die gemeinsame Entwicklung einer neuen Batteriengeneration für Elektroautos und weitere Kooperationen auf dem Gebiet von Umwelttechnologien. "BMW und Toyota sind perfekte Partner", sagte BMW-Entwicklungschef Draeger. Beide hätten ähnliche Firmenkulturen und Philosophien, ergänzte Uchiymada.Das Duo erhofft sich Kostenvorteile, raschere Präsenz am Markt und mehr Absatz. Wettbewerber wolle man aber bleiben, betonte das Duo. Zugleich knauserte es mit Details und machte keine Angaben zu Investitionen, Einspareffekten oder Stückzahlen. BMW dürfte durch die Motoren-Kooperation zusätzliche Umsätze von jährlich mehreren hundert Millionen Euro erreichen, schätzt Autoanalyst Frank Schwope von der Nord-LB. Das Geschäft mit Toyota bringt BMW mit einem geschätzten Volumen von 800 000 Motoren in jedem Fall den größten Motoren-Liefervertrag in der Firmengeschichte.

Zuvor galten Motoren als gegenüber der Konkurrenz unverkäufliches Herzstück eines BMW. Die Not, neue Einkommensquellen zu erschließen, hat BMW-Chef Norbert Reithofer umdenken lassen. Nun nutzt BMW die Dieseltechnologie in Bereichen, bei denen BMW selbst nicht die Nase vorne hat. Eine solche ist die mit Toyota vereinbarte Batterieentwicklung für Elektroautos von übermorgen. Geplant sind Lithium-Ionen-Batterien oder eine Weiterentwicklung darüber hinaus, sagte Draeger. Batterien mit höherer Energiedichte als heute seien entscheidend für die Mobilität der Zukunft. Heutige Elektroautos sind auf 100 bis 150 Kilometer Reichweite begrenzt.

Letztlich könnte die deutsch-japanische Partnerschaft sogar zu einer Kapitalverflechtung führen. Geplant sei das nicht, sagte Toyota-Manager Yasumori Ihara. Es könne aber eine Option werden. tmh

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