Flucht nach brutaler Attacke Frau (32) in Losheim beinahe erdrosselt – weitere Details der Staatsanwaltschaft

Update | Losheim am See/Saarbrücken · Nach seiner Flucht schnappte die Polizei einen Mann aus Losheim, der versucht haben soll, seine Freundin umzubringen. Das Opfer musste ins Krankenhaus. Die Ermittler sind an dem Fall weiter dran.

 Die Polizei hat einen Mann gefasst, dem vorgeworfen wird, einen Menschen umbringen zu wollen. (Symbolbild)

Die Polizei hat einen Mann gefasst, dem vorgeworfen wird, einen Menschen umbringen zu wollen. (Symbolbild)

Foto: dpa/Marijan Murat

Update von Montag, 5. August, 14 Uhr: Nach der gefährlichen Attacke auf eine Frau in Losheim (Landkreis Merzig-Wadern), die nach Angaben der Ermittler um Haaresbreite tödlich hätte ausgehen können, gibt es jetzt weitere Details zur Festnahme und dem Aufenthaltsort des Beschuldigten. Dieser war nach der Tat über Stunden mit seinem Auto in Deutschland unterwegs. Später stoppten ihn Fahnder auf einer Autobahn und nahmen ihn fest. Nun gab ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Saarbrücken auf SZ-Anfrage weitere Informationen zu dem Übergriff.

Wo der flüchtige Mann aus dem Saarland nach der Tat entdeckt wurde

So soll der 37-Jährige noch nicht zurück im Saarland sein, sagt Pressesprecher Mario Krah. Der mutmaßliche Täter war nach Ermittlerangaben nach dem Zwischenfall mit einem Auto nach Bayern geflohen. Dort erwischten ihn Polizisten auf der Autobahn 70. Wie Krah weiter mitteilt, nahmen ihn Beamte in der Nähe von Schweinfurt fest. Nach seiner Kenntnis habe sich der Mann aus dem Saarland dabei nicht gewehrt.

Zurzeit sitze er in einem bayerischen Gefängnis in Untersuchungshaft. Gegen den Mann sei am Samstag, 3 August Haftbefehl ergangen Der Tatvorwurf laute versuchter Totschlag. Wie die Ermittler auf ihn in Süddeutschland aufmerksam wurden, dazu machte Krah keine Angaben.

Was dem Mann aus Losheim vorgeworfen wird

Der 37-Jährige soll Freitagmorgen, 2. August, seine Lebensgefährtin bei einem Streit angegriffen haben. Er habe sie bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Dann habe er gegen 8 Uhr die gemeinsame Wohnung in der nordsaarländischen Gemeinde verlassen und sei mehrere 100 Kilometer davongefahren, bis er am Abend zwischen 20 und 21 Uhr aufgespürt wurde. Das 32 Jahre alte Opfer sei wieder zu sich gekommen und habe die Polizei alarmiert. Danach musste sie nach Merzig ins Krankenhaus. Zum Motiv der Tat gebe es noch keine Angaben, ergänzt Krah.

Polizei und Feuerwehr im Einsatz: Mann in Saarbrücken droht mit Sprung
15 Bilder

Großeinsatz in Saarbrücken – Mann (37) droht mit Sprung aus großer Höhe

15 Bilder
Foto: Thorsten Kremers

Erstmeldung von Montag, 5. August, 5.54 Uhr: Stundenlang war ein Mann auf der Flucht, nachdem sich in Losheim (Landkreis Merzig-Wadern) ein brutaler Angriff zugetragen hatte. Ermittler sind davon überzeugt: Das hätte auch tödlich enden können. Nach dem Zwischenfall alarmierte das Opfer selbst die Polizei und kam anschließend ins Krankenhaus. Den Beschuldigte bekamen Fahnder zu greifen. Doch wie geht es jetzt in diesem Fall weiter?

Mann aus Losheim flüchtet nach Tat etliche 100 Kilometer durch Deutschland

Etliche 100 Kilometer brachte der 37-Jährige hinter sich. Vom Saarland aus machte er sich auf den Weg in Richtung Süddeutschland. Doch sein Versuch scheiterte letztlich, auszureißen und den Beamten so zu entfließen. Auf einer Autobahn in Bayern entdeckten Polizisten den Wagen des Losheimers und stellten ihn schließlich. Seiner Festnahme stand damit nichts mehr im Wege.

Doch was wird dem Mann vorgeworfen? Er soll seine Lebensgefährtin beinahe umgebracht haben. Das berichtet ein Sprecher der Polizei in der Führungs- und Lagezentrale in der saarländischen Landeshauptstadt auf SZ-Anfrage. So sei ein anfänglich wortgewaltiger Streit völlig augeartet. In der gemeinsamen Wohnung in der Gemeinde im Nord-Saarland gerieten nach bisherigem Ermittlungsstand er mit seiner 32 Jahre alten Freundin aneinander.

Beschuldigter soll Frau bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben

Während dieser Auseinandersetzung soll der Lebensgefährte sie körperlich angegriffen haben. Er legte seine Hände um ihren Hals und drückte zu. So lange, bis sie ohnmächtig zusammenbrach. Dann habe er von ihr abgelassen und sei aus dem Haus. Er habe sich in einen Wagen gesetzt und auf und davon gemacht.

Wenig später habe die Angegriffene wieder zu sich gekommen. Sie sei es denn auch gewesen, die Alarm schlug. Dann kam sie in die Klinik nach Merzig, wo sich Ärzte um die Verletzte kümmerten.

Welche Fragen nach der versuchten Tötung nun offen sind

Unterdessen gehen die Ermittler nach bisherigem Erkenntnisstand von dem Vorwurf einer versuchten Tötung aus, für die sich der Beschuldigte verantworten muss. Bislang ist noch unklar, wie es mit dem Mann weitergeht. Am Wochenende hatten Vertreter der polizeilichen Führungs- und Lagezentrale noch keine weiteren Auskünfte, ob der Mann aus dem Saarland mittlerweile den hiesigen Behörden überstellt worden ist.

Ebenso unklar blieb, ob ein Richter am Amtsgericht wegen der Schwere der vorgeworfenen Tat Untersuchungshaft auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Saarbrücken verhängte. Entsprechende Informationen dazu werden am heutigen Montag, 5. August erwartet. Der Vorfall selbst hatte sich am Freitag, 2. August, gegen 8 Uhr zugetragen. Zwischen 20 und 21 Uhr desselben Tages habe die Falle dann in Bayern auf einer Fernstraße zugeschnappt. Warum es zu dieser handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen ihm und ihr gekommen war, muss ebenfalls noch geklärt werden.