52 Kilometer quer durchs Saarland Neunkircher liefert sich irre Verfolgungsjagd mit Polizei – und dann bestellt er sich ein Taxi

Neunkirchen/Saarlouis · Nach 52 Kilometern hat die Polizei in der Nacht auf Dienstag einen Mann gestellt, der mit bis zu 180 Sachen vor ihnen hergerast ist. Dabei endete die gefährliche Fahrt mit einem Unfall. Aber das sollte noch lange nicht alles sein.

Schon wieder hat sich die Polizei eine Verfolgungsfahrt mit einem Mann geliefert, der sich nicht kontrollieren lassen wollte. Und das aus seiner Sicht aus gutem Grund. Denn er hatte einiges vor den Ermittlern zu verbergen.

Wie ein Neunkircher Polizeisprecher berichtet, begann alles mit einer Routinekontrolle in Neunkirchen. Doch der 23-Jährige machte keine Anstalten, das Haltesignal der Beamten eines Streifenwagens zu beachten. Ganz im Gegenteil: Er drückte auf die Tube und raste mit seinem silbernen Ford-Focus davon.

Damit begann seine Raserei quer durchs Saarland, die Ermittler ihm immer hinterher. Die Tour führte mit bis zu 180 Stundenkilometern unter anderem durch Friedrichsthal-Bildstock, Merchweiler und auf die A 8 Richtung Luxemburg bis kurz vor Dillingen. Dabei überholte der Neunkircher mehrmals andere Autofahrer, die er dabei gefährdet haben soll.

In einer Baustelle prallte der Mann mit seinem Wagen in eine Leitplanke. Darauf flüchtete er zu Fuß eine Böschung hinab – wo ihn Polizisten mit einem Diensthund schnappten. Mit ihm waren auch seine beiden Begleiter aus dem völlig zerstörten Fahrzeug geflohen und kurz darauf gestellt worden. Bei ihnen handelte es sich um den Bruder (21) und einen Kaiserslauterer (34).

Bei der Polizei in Saarlouis stellten die Beamten fest, dass der Mann am Steuer betrunken war und keinen Führerschein hat. Bereits vorher war klar gewesen: Unter dem WND-Kennzeichen am Pkw war der Ford nicht zugelassen. Dies hatten Ermittler bereits zuvor kontrolliert.

Das sollte jedoch in der Nacht auf Dienstag, 21. September, nicht sein letzter Kontakt mit der Polizei gewesen sein. Denn im Anschluss an die Verfolgungsfahrt bestellte der Mann ohne Führerschein ein Taxi, um nach Neunkirchen zurückzugelangen. Dort angekommen, wollte er sich abermals auf und davon machen, jetzt ohne den Fahrpreis zu begleichen. Beamte schnappten ihn ein zweites Mal. Jetzt hat er etliche Ermittlungsverfahren am Hals.

An den nächtlichen Einsätzen war ein Großaufgebot an Polizei beteiligt. So verfolgten Ermittler der Dienststellen aus Neunkirchen, Saarlouis, Sulzbach und Burbach sowie der Verkehrspolizei den Raser. Außerdem war die Diensthundestaffel zur HIlfe gerufen worden.

Die Fahnder setzen des Weiteren auf Zeugen, um den Fall zu klären. Das könnten Autofahrer sein, die unter Umständen während der halsbrecherischen Fahrt gefährdet worden sind.

Kontakt zur Neunkircher Polizei: Tel. (0 68 21) 20 31 13.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort