Mann von Blitz getötet Hagel und Überschwemmungen – viele Einsätze wegen Unwetter im Saarland und in Deutschland (Fotos)

In der Nacht auf Mittwoch haben schwere Gewitter in vielen Teilen Deutschlands getobt – so auch im nördlichen Saarland. Dabei kam es zu vielen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr. Ein Überblick.

Unwetter über Deutschland: Bilder von den Auswirkungen
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Hagel und Überschwemmungen bei Unwetter über Deutschland

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Schwere Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen sind in der Nach auf Mittwoch über Deutschland gezogen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Dienstagabend eine Unwetterwarnung herausgegeben, nach der mit heftigem Starkregen zwischen 30 und 40 Litern pro Quadratmeter zu rechnen sei – vereinzelt sogar bis zu 90 Liter pro Quadratmeter.

Auch das nördliche Saarland, vor allem der Landkreis St. Wendel, war betroffen. Laut St. Wendeler Feuerwehr waren im Landkreis die Gemeinden Oberthal und Namborn mit 47,4 beziehungsweise 42,4 Litern Niederschlag pro Quadratmeter am schwersten betroffen. Laut Polizeiangaben waren es in Tholey ganze 92,9 Liter, in Merzig 48,3 Liter und in Nohfelden 38,2 Liter.

Es war „ein einsatzreicher Dienstag“, wie die Feuerwehr St. Wendel mitteilt. Zwischen 18.47 Uhr und 21.03 Uhr rückte sie im Landkreis zu 19 Einsätzen aus. In den meisten Fällen war Wasser in Gebäude eingedrungen und musste abgepumpt werden. In Primstal war ein Brand im Wald ausgebrochen, in Werschweiler und Alsweiler mussten Bäume von der Straße geräumt werden, und in Oberthal stand eine Straße unter Wasser. Verletzt wurde niemand. Um 21.03 Uhr wurde die Unwetterwarnung aufgehoben. Die Einsätze der St. Wendeler Feuerwehren waren gegen 23 Uhr beendet.

Unwetter in Rheinland-Pfalz: Mann von Blitz getötet, Stadt in Winterlandschaft verwandelt

Andere Teile Deutschlands hat es härter erwischt. Bei Gewittern über dem Norden von Rheinland-Pfalz ist ein Mann von einem Blitz getroffen worden und gestorben. Der 43-Jährige war mit seinem Roller unterwegs, als das Unglück im Rhein-Lahn-Kreis geschah, wie die Polizei in der Nacht auf Mittwoch mitteilte. Er starb demnach noch vor Ort. Im Kreis Cochem-Zell schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Der brennende Dachstuhl konnte aber gelöscht werden, Verletzte gab es hier nicht.

Starkregen und Hagel haben die Straßen im rheinland-pfälzischen Worms in eine winterliche Landschaft verwandelt und einige Schäden verursacht. Auf Fotos der Feuerwehr ist zu sehen, wie der Hagel die Straßen so bedeckt, dass es wie eine dünne Schneedecke wirkt. Wie die Feuerwehr auf ihrer Facebook-Seite mitteilte, wurde beim Klinikum in Worms das Dachfenster oberhalb der Operationssäle zerstört. Das THW sei dort und verschließe diese provisorisch, hieß es weiter. In den Rathauskeller sei Wasser eingedrungen. Am Dach einer Schule sei erheblicher Schaden entstanden. Zahlreiche Straßen seien überflutet worden und mehrere Gebäude hätten Wasser in den Kellern. In einigen Stadtteilen seien zudem Äste abgebrochen, Fenster zu Bruch gegangen oder Fahrzeuge beschädigt worden.

Unwetter in Nordrhein-Westfalen und Hessen: Autobahn überflutet, Flüge ausgefallen

In Nordrhein-Westfalen haben starke Regenfälle die Autobahn A 2 überflutet, sodass Autos fast zur Hälfte im Wasser versanken. Das Wasser sorgte am Dienstag im Münsterland in Richtung Hannover für eine stundenlange Sperrung. Solch eine Überflutung der Fahrbahn habe er noch nicht erlebt, sagte ein Polizeisprecher. Das Wasser habe den steckengebliebenen Autos fast bis zu den Scheiben gestanden. In der Folge kam es zu einem acht Kilometer langen Stau.

Auch in Teilen von Hessen mussten Feuerwehr und Polizei am Dienstag und in der Nacht zu Mittwoch zu zahlreichen Einsätzen aufgrund von Unwettern ausrücken. In der Stadt Hadamar musste die Feuerwehr laut eigenen Angaben zwischen Dienstag und Mittwoch 69 Mal ausrücken. Dort fiel zwischenzeitlich auch der Strom aus. Zudem wurde der Fahrer eines Lastwagens von einem umgestürzten Baum in seinem Fahrzeug eingesperrt.

Am Frankfurter Flughafen fielen drei Flüge aus. Die insgesamt 500 Passagiere mussten im Flughafen bleiben und konnten auf Feldbetten übernachten, wie eine Sprecherin sagte. Nach 23 Uhr kam es am Dienstag aber trotz Unwetter noch zu insgesamt 47 Ausnahmegenehmigungen für Starts und Landungen. Am Mittwochmorgen lief der Betrieb den Angaben zufolge wieder normal.

Das Wetter im Saarland in der weiteren Woche

Der Mittwoch bleibt laut DWD bewölkt, und einige Schauer und Gewitter sind nicht auszuschließen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 19 und 24 Grad.

Die Nacht zum Donnerstag, 14. September, bleibt niederschlagsfrei, wenn auch bewölkt. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen 13 und 9 Grad. Donnerstag und Freitag werden dann wieder heiter bis sonnig bei Temperaturen bis 26 Grad.