Obduktion steht an Unglück in der Dillinger Hütte – Mann stirbt bei Arbeitsunfall

Update | Dillingen · Nach drei Verletzten Anfang Januar hat sich am Wochenende ein weiterer Arbeitsunfall bei der Dillinger Hütte ereignet. Dabei kam ein Beschäftigter ums Leben. Was bisher über den Vorfall bekannt ist.

 Erneuter folgenschwerer Arbeitsunfall bei der Dillinger Hütte.

Erneuter folgenschwerer Arbeitsunfall bei der Dillinger Hütte.

Foto: Ruppenthal

Update: Nach dem tödlichen Unfall in der Dillinger Hütte soll eine Autopsie Aufschluss über die genaue Todesursache geben. Laut Polizei wurde die Leiche zur Rechtsmedizin nach Homburg an die Uni-Klinik gebracht. Die Obduktion stehe am Dienstag an. Neben einem Bedienfehler oder einem technischen Defekt stehe auch fahrlässige Tötung als mögliche Ursache für das Unglück in der Dillinger Hütte im Raum.

Ursprungsmeldung: Ein tödlicher Arbeitsunfall bei der Dillinger Hütte hat sich am Samstagabend, 4. Februar, ereignet. Ein Mann soll dabei ums Leben gekommen sein. Das bestätigt Stephan Laßotta, Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken.

Nach SZ-Informationen war es gegen 22 Uhr zu dem Unglück gekommen. Ein 53-Jähriger soll bei Kranarbeiten so schwer verletzt worden sein, dass er an der Unfallstelle starb.

Tödlicher Arbeitsunfall: Was sich bei der Dillinger Hütte zugetragen haben soll

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Zum genauen Hergang gebe es bislang nur wenige Details. Wegen des tragischen Zwischenfalls ermittle die Kriminalpolizei. Dabei gingen die Fahnder diversen Verdachtsmomenten nach. So komme fahrlässige Tötung ebenso in Frage wie ein technischer Defekt oder ein Benutzerfehler. Das Ergebnis zur Ursache sei demzufolge noch offen.

Nach SZ-Informationen ereignete sich das Unglück bei Arbeiten mit einem Magnetkran, der Metall transportiert. Wie Laßotta berichtet, sei das Opfer von der Traglast erdrückt worden. Der Mann stamme aus Frankreich.

Wie bei solchen Unfällen üblich, wurde das Landesamt für Arbeitsschutz (LUA) eingeschaltet. Auch Vertreter der Berufsgenossenschaft sollen vor Ort gewesen sein. Der elektronische Kran speichere alle Arbeitsläufe. Diese Daten sollen nun dazu beitragen, den Fall aufzuklären.

Nach weiteren unbestätigten Informationen soll sich die Tragödie in einem Bereich zugetragen haben, wo aus Sicherheitsgründen niemand zu Fuß unterwegs sein dürfte. Damit ist auch zu klären, was den später ums Leben gekommenen Mann dort hinführte. Als sich das Unglück ereignete, soll ein junger Mitarbeiter den Kran gesteuert haben.

Bereits vor einem Monat schwerer Arbeitsunfall

Erst am 5. Januar war ein junger Mann bei Arbeiten nahe eines Hochofens schwer verletzt worden. Durch einen Stromschlag erlitt der 22-Jährige aus der Gemeinde Überherrn schwerste Verbrennungen. Er kam mit dem Rettungshubschrauber Christoph 16 in eine Spezialklinik nach Ludwigshafen. Zwei weitere Kollegen erlitten leichte Blessuren.

Unterdessen meldet auch das betroffene Unternehmen den Vorfall. Allerdings hält sich Martin Reinicke, Pressesprecher der Dillinger Hütte, mit Auskünften bedeckt. Er verweist dabei auf Rückfrage auf die laufenden Ermittlungen der Polizei. Angaben, wie lange die Produktion an der Unfallstelle eingestellt wurde, und zum Opfer macht er nicht.

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