Leiche wurde im Sinnerbach entdeckt Polizei geht von Sexualdelikt aus – Tote aus Schiffweiler ist Mittwoch Thema bei „Aktenzeichen XY“
Schiffweiler · Am Donnerstag wurde die Leiche einer vermissten Frau aus Schiffweiler im Sinnerbach gefunden. Die Polizei geht von einem Sexualdelikt aus. Nun greift die Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ den Fall auf.
Es ist ein Fall, der das Saarland schockiert hat: Die 69-jährige Gabriele M. aus dem Schiffweiler Ortsteil Landsweiler-Reden wurde in der vergangenen Woche als vermisst gemeldet. Sie war am Dienstag, 5 September, mit ihrem E-Bike unterwegs, aber kam nie zu Hause an. Nach mehreren Tagen der Suche fand die Polizei am Donnerstag die Leiche einer Frau im Sinnerbach, nahe der Neunkircher Kläranlage Sinnerthal.
Am Freitag dann die traurige Gewissheit: Bei der Toten handelte es sich tatsächlich um die vermisste Gabriele M. Die Polizei geht davon aus, dass sie Opfer eines Sexualdeliktes wurde. Der Leichnam sei teilweise entkleidet gewesen.
Fall der Toten aus Schiffweiler wird Thema in ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“
Eine zweistellige Zahl an Zeugenhinweisen ist mittlerweile bei der Polizei eingegangen. Stephan Laßotta, Sprecher des Landespolizeipräsidiums, bezeichnet einige als „erfolgsversprechend“, doch eine „heiße Spur“ sei noch nicht dabei. Nun soll es einen publikumswirksamen, bundesweiten Zeugenaufruf geben: in der Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ an diesem Mittwoch, 13. September. In dem ZDF-Format stellt Moderator Rudi Cerne reale, ungeklärte Verbrechen vor. Die Sendung wird um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Laut Polizeisprecher Laßotta hoffen die Ermittler, so einen „größeren Personenkreis“ potenzieller Zeugen zu erreichen.
Zum bisherigen Ermittlungsstand: Gabriele M. war laut Polizei am 5. September gegen 10 Uhr mit ihrem schwarzen E-Bike in Richtung Neunkirchen unterwegs. Die Frau galt als sehr zuverlässig, aber versäumte an diesem Tag, eines ihrer Enkelkinder um 15 Uhr von der Schule abzuholen. Daher gehen die Ermittler davon aus, dass sie dem Täter zwischen 10 und 14.30 Uhr begegnet ist. Da sie teilweise entkleidet war, als ihre Leiche gefunden wurde, gehen die Ermittler davon aus, dass sie Opfer eines Sexualdeliktes wurde.
Die Ermittler der mehr als 20-köpfigen Mordkommission suchen vor allem Verkehrsteilnehmer, die im vermuteten Tatzeitraum auf oder an der B 41 unterwegs waren und etwas beobachtet oder sogar aufgenommen haben. Die Straße führt am Leichenfundort vorbei.
Auch der nahegelegene Kreisverkehr der B 41 (Sinnerthal, bei Landsweiler-Reden, in Richtung A 8) ist von Interesse für die Ermittler. Denn hier, direkt neben einer Umfahrung des Kreisverkehrs, fand die Polizei das Handy der Toten. Die Polizei vermutet, dass der Täter das Telefon an sich genommen und hier entsorgt hat. Polizeisprecher Laßotta: „Wir hoffen, dass vielleicht jemand, der im Tatzeitraum dort unterwegs war, zum Beispiel eine Aufnahme mit einer Dashcam gemacht hat, die er bisher nicht einordnen konnte.“
Für Zeugenhinweise hat die Polizei unter der Rufnummer 0800 330 4614 ein Hinweistelefon eingerichtet.