Zoll und Ordnungsamt kontrollieren Massive Verstöße und gravierende Gefahren in Homburger Shisha-Bars

Homburg · Gefährlich hohe Konzentration an Kohlenmonoxid, versperrte Notausgänge, hygienisch katastrophale Zustände: Trotz wiederholter Kontrollen in der saarpfälzischen Kreisstadt hat sich die Lage nicht gebessert, meldet eine Sprecherin im Rathaus.

 Die Feuerwehr musste in Homburg eine Shisha-Bar mit Spezialgerät lüften, weil die Konzentration des gefährlichen Gases Kohlenmonoxid viel zu hoch war.

Die Feuerwehr musste in Homburg eine Shisha-Bar mit Spezialgerät lüften, weil die Konzentration des gefährlichen Gases Kohlenmonoxid viel zu hoch war.

Foto: Linda Barth/Stadt Homburg

Kontrolleure marschieren mit einem Messgerät in eine Shisha-Bar in Homburg. Damit wollen sie herausfinden, ob sie auf eine gefährlich hohe Kohlenmonoxidmenge in der Luft des Lokals stoßen. Die Mitarbeiter von Zoll und städtischem Ordnungsamt können es nicht glauben: Bereits am Eingang schlägt der Melder lautstark Alarm. Denn die Konzentration liegt um ein Vielfaches über der erlaubten. Das berichtet Linda Barth.

 Der Zoll hat mit Mitarbeitern des Homburger Ordnungsamts Shisha-Bars durchsucht.

Der Zoll hat mit Mitarbeitern des Homburger Ordnungsamts Shisha-Bars durchsucht.

Foto: Linda Barth/Stadt Homburg

Kunden fühlen sich gegängelt

 Kontrolleure haben am Freitag (15. März 2019) in Homburg die Feuerwehr alarmiert, weil sie gefährlich hohe Dosen des giftigen Gases Kohlenmonoxid in einer Shisha-Bar registriert hatten.

Kontrolleure haben am Freitag (15. März 2019) in Homburg die Feuerwehr alarmiert, weil sie gefährlich hohe Dosen des giftigen Gases Kohlenmonoxid in einer Shisha-Bar registriert hatten.

Foto: Linda Barth/Stadt Homburg

Die Homburger Pressesprecherin war bei der gemeinschaftlichen Kontrollaktion am vergangenen Freitag, 15. März, dabei. Zum vierten Mal schritten die Kollegen von Amts wegen die Geschäfte ab. „Aber einige Betreiber scheinen nichts gelernt zu haben, trotz der Strafen, die in der Vergangenheit bereits in die Tausende gingen“, sagt Barth. Und das Publikum? Viele von ihnen habe den ohrenbetäubenden Sirenenton schlichtweg ignoriert. Schlimmer noch: „Als wir die Shisha-Bar evakuieren wollten, motzten einige sogar“, fühlten sich gegängelt.

Gas kann zum Tode führen

Doch aller Widerstand gegen die Räumung des Ladens nutzte ihnen nichts. Die Gefahr war so groß, dass sogar die Feuerwehr anrücken musste, berichtet die Sprecherin. Denn das Heimtückische an dem Gas, welches beim Shisha-Rauchen freigesetzt wird: Es ist geruchlos und unsichtbar. Aber es kann zu Kopfschmerzen, Schwindel, Herzrasen, im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.

Belüftung ist wohl in der Regel aus

Trotz dieser Gefahren stellten die Kontrolleure fest, dass die Belüftung abgeschaltet war. Linda Barth: „Als wir den Mitarbeiter aufforderten, sie anzuschalten, wusste er nicht wie, musste erst anrufen.“ Das ließ den Kontrolltrupp darauf schließen, dass die Anlage generell aus sein muss.

Verdacht auf Schwarzarbeit

.Dies war nicht das einzige Lokal, das während der abendlichen Inspektion auffiel. Stadt und Zoll knöpften sich vier der fünf Homburger Shisha-Bars vor. Dabei wuchs die Liste an Verstößen beachtlich. So gehe der Zoll mittlerweile zwei Schwarzarbeit-Verdachtsfällen nach. Zudem fehlten Arbeitszeitaufzeichnungen. Die Beamten kontrollierten Kunden und stellten fest, dass diese dort gar nicht hätten sein dürfen: Sie waren unter 18 Jahren und damit zu jung.

Notausgänge verriegelt

Andernorts soll es der Betreiber alles andere als genau mit der Hygiene genommen haben. Er bekommt es nun mit dem Lebensmittelkontrolldienst zu tun. Des Weiteren versiegelten die Kontrolleure mehrere Glücksspielautomaten. In einem anderen Fall stellten die 13 Einsatzkräfte fest, dass Notausgänge verriegelt waren.

Weitere Kontrollen angekündigt

Pressesprecherin Barth kündigt an, dass es zu weiteren Kontrollen kommen werde.

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