Streit eskaliert in Wadgassen SEK-Einsatz nach Morddrohung – diese Schuss- und Stichwaffen beschlagnahmt die Kripo (mit Fotostrecke)

Wadgassen · Ein vordergründig banal wirkender Grund hat einen Streit ausgelöst, der zu einem Polizei-Einsatz bis in die Nacht auf Freitag führte. Ein Mann drohte seiner Mieterin, sie umzubringen. Es war nicht das erste Mal, dass er negativ auffiel.

SEK-Einsatz in Wadgassen nach Morddrohung
15 Bilder

Großeinsatz der Polizei nach Morddrohung

15 Bilder
Foto: BeckerBredel

Einen Großeinsatz der Polizei, an dem auch Spezialkräfte beteiligt waren, hat es am Donnerstagabend, 25. Mai, in Wadgassen (Landkreis Saarlouis) gegeben. Dort hatte ein Mann damit gedroht, eine Frau zu erschießen. Die Beamten waren über Stunden vor Ort.

Mann war auf die Mieterin in Wadgassen sauer und drohte, sie zu erschießen

Seine Wut hatte sich gegen die Vermieterin gerichtet, wie eine Sprecherin der Polizei in Saarlouis berichtet. Deswegen sagte der 52-Jährige, dass er sie umbringen wolle. Der Notruf führte dazu, dass schwerbewaffnete Polizisten zum Tatort eilten.

Saarland: In diesen Städten ist die Kriminalität am höchsten
53 Bilder

Wo die Kriminalität im Saarland am höchsten ist

53 Bilder
Foto: dpa/David Inderlied

Es war gegen 20.30 Uhr, als sie über die Morddrohung informiert worden waren. Darauf mussten zusätzliche Spezialkräfte anrücken. Unklar war zu jenem Zeitpunkt, ob der drohende Bewohner tatsächlich entsprechende Waffen besitzt, mit denen er seine Ankündigung in die Tat umsetzen könnte.

Es war nicht das erste Mal, dass der 52-Jährige der Polizei auffiel

Auszuschließen sei dies deswegen schon nicht gewesen, weil, der Mieter bereits früher schon wegen Verstöße gegen das Waffengesetz mit den Fahndern in Konflikt geraten sein soll. Das meldet die Polizeisprecherin. Darum nahmen die Ermittler die Lage äußerst ernst.

Schwer bewaffnete Polizisten bezogen um das betroffene Haus herum Stellung. So sollten sie rasch einschreiten können, sollte die Lage aus dem Ruder laufen.

Polizei überwältigte den Mann

Es gelang ihnen aber, den Mann außer Gefecht zu setzen. Nach einer Weile soll er sich festnehmen gelassen haben. Dagegen habe er sich nicht widersetzt.

Es stellte sich heraus, dass der Tatverdächtige psychisch angeschlagen war. Darum kam er im Anschluss in eine Spezialklinik nach Wallerfangen. Die bedrohte Vermieterin (48) blieb unverletzt. Auch ansonsten kamen alle ohne Blessuren davon.

Bei anschließender Durchsuchung tauchen zahlreiche Waffen auf

Bei der Wohnungsdurchsuchung entdeckten die Ermittler zahlreiche Waffen „unterschiedlicher Kategorien“, ergänzt die Sprecherin auf SZ-Anfrage. Sie seien einkassiert worden. Am Donnerstag kümmerte sich die Kriminalpolizei (Kripo) aus Völklingen darum, wie die beschlagnahmten Gegenstände einzustufen sind.

Auf SZ-Anfrage berichtet ein Kripo-Beamter, dass unter anderem Luftgewehre darunter gewesen seien. Außerdem stellten seine Kollegen eine Armbrust sicher. Hinzukamen gefährliche Stichwaffen wie Bajonette und Samuraischwert. Zudem lagerte der Beschuldigte Munition und Feuerwehrskörper. Für einige Waffen gibt es keine Beschränkung, was den Besitz angeht. Allerdings dürfen jene nur dann benutzt werden, wenn eine entsprechende Genehmigung vorliegt, heißt es.

Der Auslöser für den eskalierten Streit schien auf den ersten Blick eher weniger dramatisch: Es soll um Mietzahlungen gegangen sein. Den Ärger darüber brachte den Mieter aber offensichtlich dermaßen auf die Palme, dass er mit Todesschüssen drohte.

Spezialkräfte unterstützten die regionale Polizei

Unter den Ermittlern waren neben den Fahndern der regionalen Dienststelle auch Vertreter der Operativen Einheit (OPE) und des Spezialeinsatzkommandos (SEK).

Die OPE soll die wachhabenden Polizisten und Streifen bei Einsätzen unterstützen, die über übliche Einsätze hinausgehen. Bei besonderen Gefahrenlagen ergänzen speziell ausgerüstete und ausgebildete SEK-Beamte diese Teams. Deren gemeinsamer Einsatz zog sich bis kurz vor 1 Uhr in der Nacht auf Donnerstag hin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort