Täter sind fast immer Männer Gefährliche Raser – Mehr illegale Autorennen im Saarland im vergangenen Jahr

Sie rasen mit 200 Kilometern pro Stunde über die Autobahn und oder liefern sich Duelle auf Landstraßen – immer wieder kommt es im Saarland zu illegalen Autorennen. Die Anzahl hat zugenommen.

Saarland: Mehr illegale Autorennen 2021 – Täter sind fast immer Männer
Foto: dpa/Marijan Murat

Auf saarländischen Straßen ist die Zahl der illegalen Autorennen gestiegen. In 2020 habe es 37 Verfahren wegen verbotener Rennen gegeben, teilte die Staatsanwaltschaft in Saarbrücken der Deutschen Presse-Agentur mit. In diesem Jahr seien mit Stand Anfang Dezember 59 Verfahren erfasst worden.

Häufig handele es sich dabei um Fluchtfahrten vor der Polizei, so der Sprecher. Man könne sich auch als Einzelner eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens strafbar machen, wenn man sich „mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen.“

Manche Autorennen finden dabei sogar tagsüber statt. Im Oktober kam es auf der A8 zu einem solchen Vorfall. Fünf Autofahrer hatten sich auf der Autobahn nahe Sulzbach ein illegales Rennen in Richtung Zweibrücken geliefert und mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde links und rechts Autos überholt. Ein Unfall wurde nur knapp durch eine Vollbremsung verhindert.

Täter sind fast immer Männer

Doch nicht nur auf Autobahnen waren die Raser 2021 unterwegs. Zwei BMW-Fahrer lieferten sich im August auf der Landstraße zwischen Limbach und Kirkel einen lebensgefährlichen Wettstreit. Zahlreiche Autofahrer mussten ausweichen, um eine Kollision zu verhindern.

Die überwiegende Mehrheit der Täter bei illegalen Autorennen in Deutschland ist männlich und jung. Ihnen geht es laut Psychologen um Macht, Stärke und Anerkennung. „Sie glauben das Auto besser zu beherrschen, als es die physikalischen Gesetze zulassen“, sagt Verkehrspsychologin Sherine Pola Franckenstein von TÜV Nord. Seit 2017 werden illegale Autorennen als Straftat gewertet. Es drohen Geld und Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren.

(dpa, sle)
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