Rechtsrock-Konzert im Mandelbachtal Polizei beendet Treffen von Rechtsextremen in Vereinsheim: Betroffener Verein äußert sich zu Großeinsatz

In der Gemeinde Mandelbachtal haben sich am Samstag Rechtsextreme in einem Vereinsheim versammelt, auch eine Band spielte – die Polizei musste die Veranstaltung beenden. Jetzt hat sich der betroffene Verein zu dem Einsatz geäußert.

Rechtsextremes Treffen in Heckendahlheim: Betroffener Sportverein äußert sich
Foto: dpa/dpaweb/Bernd Thissen

Die Polizei hatte am Wochenende berichtet, dass sie mit einem Großaufgebot an Polizeibeamten am Samstagabend "in einem Vereinsheim der Gemeinde Mandelbachtal" eine Veranstaltung von Rechtsextremen aufgelöst habe. Insgesamt 40 Einsatzkräfte seien vor Ort zusammengezogen worden. Unterstützungskräfte mehrere Dienststellen seien im Einsatz gewesen. Zuvor war eine überregional bekannte Rechtsrockband aufgetreten, die die Beamten allerdings nicht mehr antrafen.

Um welche Band es sich dabei gehandelt hat, ob anwesende Personen polizeibekannt seien und um welches Vereinsheim es sich gehandelt hat, wollte die Polizei am Sonntag auf Anfrage nicht mitteilen. Zumindest um welches Vereinsheim es sich handelt, ist jetzt allerdings klar. Das Geheimnis lüftete der betroffene Verein inzwischen selbst. Der Sportverein Heckendalheim hat sich an die Öffentlichkeit gewandt und fühlt sich hintergangen. Der Einsatz von mehr als einem Dutzend Streifenwagen blieb im Ort nicht lange verborgen – der Vorfall wurde Dorfgespräch.

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Das sagt der betroffene Verein zu dem Vorfall

Das abgelegene Vereinsheim des Sportvereins sei "für eine private Geburtstagsfeier" angemietet worden, von einem Konzert habe man gar nichts gewusst. Der Verein schreibt in einer Mitteilung: „Der SV Heckendalheim distanziert sich ausdrücklich von jeglicher Form rechtsradikaler und nationalsozialistischer Aktionen. Stand jetzt können wir wegen der laufenden Ermittlungen keine genaueren Aussagen treffen“, teilt der Verein abschließend mit.

Einsatzkräfte der Polizei hatten am Samstagabend die Konzertveranstaltung von Rechtsextremen aufgelöst. Als die Polizei gegen 22.15 Uhr eintraf, verließen bereits die ersten Teilnehmer das Event und waren im Ort unterwegs oder fuhren ab. Rund 20 Personen waren nach Angaben der Beamten noch im Clubhaus . „Eine offensichtlich zuvor aufgetretene, überregional bekannte Rechtsrockband war nach Angaben von Teilnehmenden bereits abgereist“, schrieb die Polizei. Mittlerweile ist auch der Staatsschutz in die Ermittlungen involviert.

Taktik der Rechtsextremen ist bekannt

Für die Polizei ist die Taktik der Rechtsextremen keine unbekannte. Das Anmieten von Lokalitäten für „private Geburtstage“ hat System. Aus vielen Orten in Deutschland mehren sich die immer gleichen Meldungen, stets werden die Konzerte als „Geburtstagsfeiern“ getarnt. Die Vermieter werden überrumpelt. Auch die vergleichsweise frühen Auftritte haben System, die Band reist ab, bevor Beschwerden über Ruhestörung die Polizei auf den Plan rufen. In Heckendalheim lief das nun genauso. Die Polizei hatte von allen Anwesenden die Identität festgestellt. Außerdem wurden mehrere Musik-CDs sichergestellt. Der SV Heckendalheim will die Polizei unterstützen und fühlt sich hintergangen.

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