Nepper, Schlepper, Bauernfänger Wieder vermehrt Enkeltrick-Anrufe im Landkreis

St. Wendel · Polizei warnt: Enkeltrickanrufe im Landkreis St. Wendel reißen nicht ab.

 Per Telefon versuchen Gauner, Senioren mithilfe des Enkeltricks um Geld zu bringen.

Per Telefon versuchen Gauner, Senioren mithilfe des Enkeltricks um Geld zu bringen.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Sie versuchen es immer wieder, auch im Landkreis St. Wendel: Enkeltrickbetrüger. Seit Tagen registriert die Polizei St. Wendel nach eigenen Angaben wieder eine steigende Zahl der „verbrecherischen Anrufe bei Senioren“, wie Polizei-Sprecher Marco Ames mitteilt. Alleine am Mittwoch wurden demnach quer durch den Landkreis über den Tag verteilt vier neue Fälle bekannt.

Die Masche ändere sich dabei nicht: Ein angeblicher Verwandter, Richter, Polizeibeamter, Notar oder sonst irgendeine fiktive Person täuscht am Telefon eine Notlage, einen Unglücksfall, einen Immobilienkauf oder manchmal auch einen unverhofften Gewinn vor – etwa im Lotto. „Die Täter wählen sich zielgerichtet Senioren aus, zum Beispiel anhand von Telefonbucheinträgen mit selten gewordenen drei- oder vierstelligen Nummern“, berichtet Ames. Die Anrufer versuchten, ihre Opfer zu umgarnen und zu umschmeicheln oder üben von Anfang an Druck aus.

Egal welches Märchen erzählt wird, das Ziel der Täter bleibe immer das gleiche. „Sie suchen nach Hinweisen auf Geld und Wertgegenstände und erfragen Kontodaten ihrer Opfer“, erklärt der Polizist der Inspektion in St. Wendel. Die häufig aus dem Ausland heraus handelnden Täter würden dabei keine Skrupel kennen. „Sie besitzen keine Achtung vor älteren Mitbürgern und wollen sich gnadenlos an deren Vermögen bereichern.“

Glücklicherweise würden die auf verschiedenen Wegen und Ebenen betriebenen Aufklärungsmaßnahmen zunehmend Wirkung zeigen. „Die überwiegende Mehrzahl der Fälle bleibt im Versuchsstadium“, sagt Ames. Und alle, die jüngst angerufen wurden und deren Fälle bei der Polizei landeten, hätten richtig reagiert. „Keine Preisgabe von Vermögensverhältnissen am Telefon, keine finanziellen Zusagen.“ Überhaupt dürfe sich niemand genötigt sehen, irgendwelche persönlichen Verhältnisse am Telefon bekannt zu geben. Abschließend sagt der Polizei-Sprecher: „Vor den ungebetenen Anrufen kann sich jeder mit einer ganz einfachen Maßnahme schützen: auflegen. Lassen sie sich in kein Gespräch verwickeln und informieren sie ihre Polizei, Tag und Nacht über die 110.“

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