Polizei-Kontrolle an der Grenze Nach Fastnachtsumzug in Remich attackiert Autofahrerin Polizei – und das war noch längst nicht alles

Perl · Luxemburg feiert auch nach Aschermittwoch noch Fastnacht. Dazu stand in Remich der Umzug Cavalcade an. Das zieht Besucher aus dem Saarland an. Von ihnen kamen etliche betrunken mit dem Auto zurück. Was die Polizei dabei erlebte.

 Polizeikontrolle an der luxemburgischen Grenze brachte einige Alkoholfahrten ans Tageslicht. (Symbolbild)

Polizeikontrolle an der luxemburgischen Grenze brachte einige Alkoholfahrten ans Tageslicht. (Symbolbild)

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Karneval und Alkohol: eine unheilige Allianz für Autofahrer, die sich nach dem Fest nach einigen Gläsern noch ans Steuer setzen. Das bekamen am Sonntagabend, 19. März, bis in die Nacht hinein zu spüren, die unverhofft im Saarland in eine Polizeikontrolle gerieten.

Dabei handelte es sich zumeist um Rückkehrer des Fastnachtsumzuges Cavalcade in Remich auf Luxemburger Seite. In Perl (Landkreis Merzg-Wadern) hatten sich die Beamten positioniert, um dort alkoholisierte Autofahrer aus dem Verkehr zu ziehen. Dabei mussten sie Angriffe und üble Beleidigungen über sich ergehen lassen. Zwei Ermittler wurden dabei verletzt, wie ein Sprecher der Polizei in Merzig berichtet.

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Verkehrskontrolle der Polizei bei Perl bringt etliche Alkoholfahrten zutage

Zwischen 18 und 1 Uhr fischten sie Fahrer aus dem Verkehr, um zu prüfen, ob alles in Ordnung ist. Dabei bemerkten sie, dass so einige zu tief ins Glas geschaut hatten und dennoch hinterm Lenkrad saßen. Das sollte ihnen zum Verhängnis werden. Auch der Fund von Drogen.

Sieben Strafverfahren sowie vier Verfahren wegen geringerer Ordnungswidrigkeiten waren die Folge dieser mehrstündigen Observation. Alle gingen auf das Konto: Alkohol am Steuer. Vier Führerscheine waren sofort weg, weil die Fahrer dermaßen betrunken waren.

Diese beiden Fälle machten der Polizei besonders zu schaffem

Allerdings schien das dem ein oder der anderen überhaupt nicht in den Kram zu passen. Darauf wehrten sie sich gar heftig. Zwei Fälle fielen dabei besonders drastisch auf.

  • Offenbar zu feste gefeiert hatte ein Frau, die völlig ausgerastet sein soll. Als die Polizei sie gestoppt hatte und kontrollieren wollte, setzte sich die 51-Jährige aus Perl mit ganzem Körpereinsatz zur Wehr. Sie soll nach Auskunft des Behördensprechers wie wild um sich geschlagen und getreten haben. Dabei verletzte sie einen Polizisten.
  • Seine Kollegen gehen davon aus, dass die Fahrerin nicht nur eine gehörige Portion Alkohol im Blut hatte. Möglicherweise taten Medikamente ihr Übriges. Das muss aber noch untersucht werden.
  • Ein 36-Jähriger war fast nicht mehr Herr seiner Lage, was ihn jedoch nicht davon abhielt, seinen Wagen selbst von Remich über die Grenze nach Perl zu steuern. Als er dann zur Blutentnahme zur Dienststelle sollte, war ihm das offensichtlich zuwider. Auch er widersetzte sich dem. Letztlich schafften es die Fahnder aber mit vereinten Kräften, ihn dazu zu bringen. Auch dabei wurde ein Beamter verletzt.
  • Zuvor war der Mann aus Perl mit einem Dienstwagen zur Wache gebracht worden. Da er aber so betrunken war, soll er während der Fahrt aus dem Auto gebrochen haben. Der vorläufige Alkoholwert, der bei ihm festgestellt wurde: knapp 1,5 Promille.

Mehrere Ermittlungsverfahren sind eingeleitet

Wegen deren Verhalten der Polizei gegenüber kommen jetzt noch weitere Ermittlungen auf sie zu, wie der Polizeisprecher ergänzt. So müssen sie sich als Folge ihrer Aggressivität wegen Widerstands und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte verantworten. Bedrohung und Beleidigung lauten weitere Vorwürfe – ungeachtet dessen, dass sie besoffen gefahren sind. Deswegen haben sie ohnehin Verfahren am Hals.

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